Corniscae (= cornices) divae, die zu Göttern erhobenen Krähen (nach Ael. h. a. III 9 waren die Krähen Symbole der Gattentreue), die im Dienste der Iuno standen und auf der rechten Tiberseite an einem ihnen geweihten Orte besondere Verehrung genossen (Fest. ep. 64, wo Wissowa in Roschers Mythol. Wörterbuch I 930 für das überlieferte locus nicht ohne Grund lucus vermutet). Ein gleichfalls trans Tiberim gefundener Grenzstein enthält in altertümlichem Latein die Widmung devas Corniscas [Dativ] sacrum (CIL I 814 = VI 96). Auf den Münzen der gens Cornificia erscheint neben der Iuno Lanuvina eine Krähe oder ein Rabe (Cohen Méd. cons. pl. XV Cornif. 1–3 = Babelon Monn. de la républ. rom. I 434 nr. 2). Da Iuno Sospita gewöhnlich mit der Schlange erscheint (Roscher Mythol. Wörterbuch II 595f.), so geht die Abbildung der Krähe (cornix) oder des Raben (corvus) vielleicht auf eine etymologische Deutung des Namens Cornificius zurück.