Daktyliotheke, ein Behälter zur Aufbewahrung von Fingerringen, Martial. XI 59, 4. XIV 123. Dig. XXXII 52. 8. 53. Auch eine in einem solchen Behälter enthaltene Sammlung von Ringen, namentlich von solchen mit geschnittenen Steinen. Nach Plin. XXXVII 11 besass eine solche in Rom zuerst Scaurus, Praetor 56 v. Chr. Eine aus dem Besitz des Mithradates stammende weihte Pompeius im Capitol, ihrer sechs Caesar im Tempel der Venus Genetrix, eine Marcellus, der Sohn der Octavia, im palatinischen Apollontempel, Plin. a. O. Über die Form der D. ist nichts bekannt: es wird ein Kästchen gewesen sein. Ganz verfehlt ist der Versuch von Minervini Ann. d. Inst. 1842, 82, ein in einem Grabe bei Telese gefundenes Bronzegerät unbekannter Bestimmung für eine D. zu erklären, d. h. für eine Vorrichtung, um Ringe und auch andere Schmucksachen daran aufzuhängen. Die Inschrift Muratori 907, 3 (a dactyliotheca Caesaris) ist zweifelhafter Echtheit. Becker-Göll Gallus III 244. Marquardt Privatl.² 701, 5. 6. 611, 5. Daremberg-Saglio Dict. des Ant. II, 2.