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RE:Dionysodoros 20

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Geometer aus Melos
Band V,1 (1903) S. 10051006
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20) Geometer aus Melos nach Strab. XII 548. Aus dem Berichte des Plin. n. h. II 248 geht hervor, dass ihn die Frage nach der Grösse der Erde bis in sein hohes Alter beschäftigte. Im [1006] Anschluss an Eratosthenes hat er den Erdumfang zu 252 000 Stadien angenommen und, indem er den Umfang des Kreises rund zu 3 Durchmessern = 6 Halbmessern ansetzte, die Entfernung von der Oberfläche bis zum Mittelpunkte der Erde auf 42 000 Stadien abgeschätzt. Diese Berechnung hat Plinius in der von ihm benutzten Quelle vorgefunden. Über die Mystification jedoch, die D. am Ende seines Lebens nach derselben Quelle versucht hat, lässt sich bei der Kürze des Berichtes kein sicheres Urteil fällen. Wenige Tage nach seiner Beerdigung soll auf seinem Grabmale ein Brief (den natürlich ein Vertrauensmann nach einem zu Lebzeiten des D. ihm gewordenen Auftrage heimlich niedergelegt hatte) vorgefunden worden sein, der an die Götter im Himmel gerichtet war und die Nachricht enthielt, dass der Schreiber bereits 42 000 Stadien bis zum Mittelpunkte der Erde zurückgelegt habe. Seine Erben waren weibliche Anverwandte; diesen hat er wahrscheinlich in der Erwartung, dass ihrer Leichtgläubigkeit alles zuzutrauen sei, einen Streich spielen wollen. Die Epoche des D. lässt sich nicht genauer als zwischen Eratosthenes und Strabon, etwa zwischen 240 und 25 v. Chr., ansetzen. Für die Vermutung Hoffmanns zu Marcian. peripl. maris ext. I 4 (Geogr. Graec. min. I 519 Müller), dass D. identisch mit dem dort erwähnten Dionysios, dem Sohne des Diogenes, sei, lässt sich zunächst die hsl. Überlieferung διόνυσος anführen, deren Urheber ja möglicherweise einen über das Ende der Namensform gesetzten, auf Διονυσόδωρος hindeutenden Strich übersehen haben könnte. Dann würden wir statt zweier Autoren mit ähnlich lautendem Namen, die bei der Bestimmung des Erdumfanges dem Eratosthenes gefolgt sind, nur den einen D. haben. Allein der eratosthenische, später auch von Hipparchos angenommene Ansatz hat bis auf Poseidonios allgemeine Gültigkeit gehabt, und unter den Unzähligen, die ihm sich anschlossen, kann sehr wohl ausser dem Melier D. auch ein Gelehrter sich befunden haben, als dessen Namensform gewiss mit Recht Διονύσιος (statt des hsl. διόνυσος hergestellt worden ist.