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Ragonius. Für diesen Familiennamen finden sich Belege vom Ende des 2. bis zum Ende des 4. Jhdts. Die frühesten Vertreter des etruskischer Wurzel entstammenden Namens (Schulze Lat. Eigenn. 367) fügen dem Gentilicium die ‚sicher etruskischen Nomina Larcius und Urinatius‘ (letzteres vom früh verschwundenen kampanischen
Stadtnamen Uria (Nola) abgeleitet, auf römischen Inschriften sonst nur einmal CIL VI 2086, auf etruskischen in der Form urinate sehr häufig, z. B. CIE 109f. 163. 1228ff.), sowie den aus dem
[128] Ethnikum Tuscus abgeleiteten Namen Tuscenius bei, Schulze a. a. O. 87. 347. 367. 522. Trotz dieser auffallend nach Etrurien weisenden Namengebung führt eine Reihe von Inschriften auf Opitergium als Heimat der Familie, die wie diese Stadt der Tribus Papiria angehört (Kubitschek Imp. Rom. trib. discr. 113 und De rom. tribus orig. 112). Der mehreren Ragoniern gemeinsame Name Quintianus findet sich zuerst auf der Bleiröhre CIL XV 7519 aus Rom, die der Form der Buchstaben nach dem Ausgang des 2. Jhdts. angehört. Sie stammt wohl aus dem Hause dieser Ragonii in Rom: darüber Gatti Bull. com. 1889, 48. Auch die Kolumbarientäfelchen und Grabschriften CIL VI 25352 (Ragaiena L. l. Prima). 25353–25359 von zahlreichen Freigelassenen dieses Namens beweisen Besitz der Ragonier in und um Rom. Howe Fasti sacerd. 4 erschließt aus dem Flaminate des L. R. Urinatius Tuscenius Quintianus (Nr. 6) seinen Patriziat. Auch der Sevirat von dessen Vater läßt diese Annahme zu; vgl. Nr. 5.