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RE:Rufinus 15

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Vulcacius cos. ord. 347 n. Chr.
Band I A,1 (1914) S. 11871188
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15) Vulcacius Rufinus, Consul ordinarius im J. 347. Der volle Name Ammian. XXI 12, 24. XXVII 7, 2. 11, 1. Dessau 727. 1237. 6122 = CIL III 4180. VI 32051. VIII 2403. X 477. Papyr. Amherst II 169. Bruder des Naeratius Cerealis, der 358 Consul war (s. o. Bd. III S. 1981), der Galla, die mit Iulius Constantius‚ dem Bruder Constantins d. Gr., verheiratet, ihm den späteren Caesar Gallus gebar (s. o. Bd. IV S. 1044), und einer anderen Schwester, deren Sohn der spätere Stadtpraefect Petronius Maximus war (Ammian. XIV 10, 5. 11, 27. XXI 12, 24). Wahrscheinlich stammte er aus Rom, da er ein Haus auf dem Quirinal besaß (Dessau 1237). Pontifex maior, also Heide. Consularis Numidiae (Dessau a. O.), wohl infolge dieses Amtes von der Stadt Thamugade zu ihrem Patron ernannt (Dessau 6122). Comes ordinis primi intra consistorium; Comes per Orientem, Aegyptum et Mesopotamiam (Dessau 1237). Während dieses Amtes am 5. April 342 an ihn gerichtet Cod. Theod. XII 1, 33. Als er 347 das Consulat bekleidete, wird er schon Praefectus praetorio gewesen sein; als solcher nachweisbar am 28. Dezember 349 (Cod. Iust. VI 62, 3). Wir finden ihn in diesem Amte tätig in Pannonien (Dessau 727) und in Italien (Dessau 1237, ein Denkmal, das ihm von der Bürgerschaft Ravennas gesetzt wurde). Auch nach der Ermordung des Constans (350) blieb er im Amte und wurde von Magnentius und Vetranio zu einer Friedensgesandtschaft an Constantius benutzt. Dieser machte die Mitglieder derselben zu Gefangenen, aber nicht den R. (Petr. Patr. frg. 16 = FHG IV 190; vgl. Zonar. XIII 7 p. 15 c. d.). Ihn ließ er sogar in seinem hohen Amte oder erneuerte es ihm gleich nach seinem Siege über die Usurpatoren. Denn er ist darin noch vom 26. Februar 352 bis zum 8. März 356 nachweisbar (Cod. Iust. VI 22, 5. Cod. Theod. XI 1, 6. IX 23, 1 und falsch datiert Cod. Theod. II 9, 1. III 5, 1), zuerst in Italien tätig (Cod. Theod. XI 1, 6), dann in Gallien (Cod. Theod. IX 23, 1, wo Constantina wohl Arelate bedeutet; s. o. Bd. II S. 634). Hierher schickte ihn Constantius 354, angeblich weil er dem Gallus mißtraute und dessen Oheim fürchtete: denn durch Nahrungsmangel waren die Soldaten zum Aufruhr gebracht, und man durfte erwarten, daß sie den Praefecten, der für ihre Verpflegung zu sorgen hatte, erschlagen würden. Doch wurde die Gefahr abgewandt (Ammian. XIV 10, 4. 5). Obgleich er keine Gelegenheit sich zu bereichern hatte vorübergehen lassen (Ammian. XVI 8, 13. XXVII 7, 2), erwies sich doch auch Kaiser Iulian ihm freundlich, indem er um seinetwillen seinen Neffen Petronius Maximus zum Praefectus urbis [1188] Romae ernannte (Ammian. XXI 12, 24). In hohem Greisenalter wurde er dann noch einmal zur Praefectur von Italien berufen (Ammian. XXVII 7, 2. 3), in der er vom 21. Juni 365 bis zum 25. Januar 368 nachweisbar ist (Cod. Theod. IX 30, 3. XII 1, 66. V 11, 8. VII 7, 2. VIII 1, 11. XII 6, 12. X 15, 4. VIII 6, 1, wo das Consulat mit Gothofredus auf das J. 368 zu beziehen ist). Er starb im Amte und wurde durch Probus ersetzt (Ammian. XXVII 11, 1), dessen Praefectur zuerst am 12. März 368 nachweisbar ist (Cod. Theod. X 24, 1).

[Seeck. ]