Radetzky-Bilder

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor:
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Radetzky-Bilder.
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 11, S. 355
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1892
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite

[355] Radetzky-Bilder. Es war ein guter Gedanke des Oesterreichischen Museums in Wien, der Enthüllaug des Radetzky-Denkmals eine Ausstellung von Radetzky-Bildern und -Briefen vorausgehen zu lassen, die uns den „Vater Radetzky“ in den weit auseinander liegenden Zeiten der Befreiungskriege und der lombardischen Feldzüge von 1848 und 1849 zumeist im Verkehr mit anderen Heerführern und mit seinen Soldaten zeigen. Wir sehen da unter anderem auf einer Photographie den greisen Helden im Halbschlummer; Radetzkys Kopf, im Profil mit großer Schärfe abgebildet, erinnert jedermann unwillkürlich an die Totenmaske Moltkes. Der siegreiche österreichische Heerführer war ja auch nicht bloß ein Tapferer unter den Tapferen, nicht bloß ein von seinen Soldaten vergötterter Befehlshaber, sondern auch ein Schlachtendenker, der im Ringen mit dem Konig von Sardinien seine diplomatische Kunst mit militärischem Scharfblick zu vereinigen wußte und schon zu Anfang dieses Jahrhunderts Kriegspläne Napoleons I. zu durchkreuzen verstanden hatte. Und in einem der uns vorgelegten Briefe, in welchem er den Dank des Heeres für die rasche Vollendung der Eisenbahn von Verona nach Vicenza ausdrückt, offenbart er ein frühes und vollständiges Verständniß des Werthes der Eisenbahnen für Kriegsunternehmungen in neuerer Zeit.

Die Kriegsbilder aus Oberitalien und Ungarn, welche mit den Namen der beiden Adam, Straßgschwandtners, Swobodas, Pettenkofens, Kriehubers gezeichnet und uns übrigens zumeist durch Wiedergaben in Steindruck bekannt sind, die Bildnisse der Kriegsmeister in Radetzkys Jugendjahren, des Erzherzogs Karl von Oesterreich, Lascys, Laudons, Hadicks, des Herzogs Josias von Coburg, dann die Bilder, die uns Radetzkys Paladine, vor allem Feldmarschall Heß in Thätigkeit zeigen, „Radetzky vor Mailand“, „Radetzky mit König Victor Emanuel nach der Schlacht von Novara“, die Bilder der Belagerung von Malghera und Venedig; Darstellungen, wie der „Ueberfall einer Feldpost im Walde“ und einzelner Heldenthaten von Soldaten: alles dies, erhöht durch den Reiz treuer Darstellung von alten Waffen, Trachten und Uniformen bei „Rothmänteln“, italienischen Freischärlern, ungarischen Landwehrleuten, sardinischen Truppen, giebt ein Gesammtbild des alten Oesterreich „an Siegen und an Ehren reich“, das auf die Nachgeborenen nicht weniger stark wirkt als auf die noch lebenden Radetzky-Veteranen.