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Rechnungsrates verregnete Reise

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Joachim Ringelnatz
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Titel: Rechnungsrates verregnete Reise
Untertitel:
aus: Allerdings, S. 80–81
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1928
Verlag: Ernst Rowohlt Verlag
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Berlin
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Originalherkunft:
Quelle: UB Bielefeld und Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
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RECHNUNGSRATES VERREGNETE REISE


Und wie ich vom Regen begossen
Die Wegweiser las,
Da lag ein Hemd, wie erschossen,
Zum Bleichen im Gras.

5
Ich dachte: Zweifellos leben

Hier Menschen und leben nicht schlecht.
Und sah das Hemd und daneben
Ein Haus. Also hatte ich recht.

Ich wollte mich selber beklagen,

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Zog bitter mein Los in Vergleich,

Doch machte das Mißbehagen
Im Regen mich weich.

Mann soll sich nichts selber verleiden.
Und Mißgunst ist immer wie Rost.

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Ich gab unter Schwierigkeiten

Eine Depesche zur nächsten Post:
„Erwarte für morgen Montag früh
Den Mann mit dem accent aigu.

Zwar ist es im Grunde ein kleiner

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Umstand, aber er quält,

Daß nun seit Jahren schon meiner
Schreibmaschine der Rechtsknüppel fehlt.

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Man muß die Natur nur erfassen,

Wie immer das Wetter auch sei.

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Bewußt, den Zug zu verpassen,

War ich doch ruhig dabei.

Ich fuhr also heim. Denn, was blieb mir
Sonst übrig? Man ist nicht Herr seiner Zeit.
Meine Stiefnichte schrieb mir:

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Es habe in Bozen sogar geschneit.