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Reinekes Ende

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Textdaten
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Autor:
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Titel: Reinekes Ende
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 27, S. 845, 867
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1898
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger G. m. b. H. in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[845]

Reinekes Ende.
Nach dem Gemälde von C. Reichert.

[867] Reinekes Ende. (Zu dem Bilde S. 845.) Der Winter hat seinen Einzug gehalten; tiefer Schnee deckt Feld und Au. Oede und leer sind die im Herbst noch so reichen Jagdgründe Meister Reinekes geworden; aber der Schlaue leidet keine Not wie die anderen Tiere des Waldes. In den langen Nächten umschleicht er die Gehöfte der nahen Dörfer, findet in den Thüren und Mauern der Geflügelställe Spalten und Löcher, durch die er sich einschleichen kann, um Hühner, Enten und Gänse zu rauben. In dem tiefen Bau am Rande des Waldes verzehrt er die Beute und erfreut sich eines tiefen Schlafes, während im Dorfe die bestohlenen Bäuerinnen den frechen Räuber verwünschen. Aber auch den schlauesten Bösewicht erreicht die Strafe. Eines Morgens wird Reineke in seiner Burg Malepartus arg aus seinen Träumen geweckt. Durch den Haupteingang dringt sein grimmigster Feind, der Teckel, in die unterirdische Röhre. Nach einem kurzen Widerstand giebt der überraschte Fuchs Fersengeld und sucht durch eine Nebenröhre in den Wald zu flüchten. Aber hier ist der Schlaue erst recht in sein Verderben gerannt; hier harrt seiner der Jäger mit anderen Teckeln. In wenigen Augenblicken vollzieht sich das Strafgericht. Hinter dem Busche blitzt es auf, und während der Getroffene zusammenbricht, packen ihn schon die grimmen Hunde. Vergeblich ist die letzte verzweifelte Gegenwehr, die Uebermacht der Feinde trägt nach kurzem Ringen den Sieg davon.