Zum Inhalt springen

Rettungsstationen

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: D.
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Rettungsstationen
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 38, S. 112
Herausgeber: Ernst Keil
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1862
Verlag: Verlag von Ernst Keil
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite

[112] Rettungsstationen. Mit Bezug auf den Artikel: „die Rettungsstationen an den deutschen Küsten“ empfangen wir nachstehende Mittheilung: Am 27. und 30. Dec. v. J. fanden die ersten Probefahrten mit dem auf der Insel Langeroog stationirten Rettungsboote statt, und zwar mit günstigem Erfolge. Die zweite Rettungsstation auf der Insel Juist ist ebenfalls eröffnet, und auch zur Etablirung der übrigen Stationen auf Baltrum und Spiekeroog hofft der Verein bald im Stande zu sein.

Die großen Vortheile, welche dieses Institut bringen wird, könnten aber noch vermehrt werden, wenn man eine andere, durchaus nicht schwierige Einrichtung treffen wollte. Wenn nämlich ein Schiff an einer Küste strandet, die mit Rettungsstationen versehen ist, so dauert es doch in der Regel lange, bis die Apparate, in Sturm und Nacht vielleicht, zur Stelle geschafft sind. So sahen wir vor einigen Jahren mehrere Hundert Auswanderer an der amerikanischen Küste zu Grunde gehen. An den meisten Küsten sind aber noch gar keine Stationen. Diesem Uebel ist leicht abzuhelfen, wenn jedes Schiff seinen Apparat an Bord hat. Ein Geschütz ist ja ohnehin da, Tauwerk auch, ein Korb, allenfalls mit Korkabfällen gefüttert, damit er beim Eintauchen in’s Meer nicht untersinkt, ist leicht beschafft. So wird aller Verzug vermieden, der Schuß vom Schiff auf’s Land ist sicherer als umgekehrt, der Seewind begünstigt ihn meistentheils, und es bedarf keiner großen Mittel, um die Sache in’s Leben zu rufen.

Warum sieht nun die Behörde, die, um ihren Hafen in gutem Renommé zu halten, jedes Auswandererschiff visitirt, nicht darauf, daß wenigstens diese und andere Passagierfahrzeuge einen Rettungsapparat haben? warum drängt nicht Publicum und Auswanderer darauf, daß es geschieht? Es ist, man sollte es kaum glauben, der allerdings den Sorglosen und Fahrlässigen sehr bequeme Aberglaube, daß jeder Rettungsapparat dem Schiff unfehlbar Unglück bringt!!

Sie können nichts der Sache Nützlicheres thun, als diesen Aberglauben ausrotten helfen. D.