Rheinische Republik
Von Theobald Tiger
Hier offenbart sich erst die Größe:
Als es in Frankreich vorwärts ging,
aß man die dicken Stahltrustklöße
und warb für einen U-Boot-Ring.
„Werft Bomben über ganz Paris!“
Und jene Presse schreibt und schummelt,
wie Ludendorff die Wege wies.
Nun aber steht doch schon bei Bölsche
So schnitt nun plötzlich unsre Köllsche
Volkszeitung die Entente die Cour.
Denn heute gehts uns nicht zum Besten.
Denn heute lohnt die Treue nicht.
man muß auch tun, was man verspricht.
Dafür sind diese nicht zu haben,
Im Kriege krähen? Gern, es sei!
Doch nunmehr überkömmt die Knaben
Ist das nicht alter deutscher Jammer?
Das spaltet dieses Land entzwei:
Ein jeder will ’ne eigne Kammer –
Verdammte Eigenbrödelei!
Und jeder spielt Zentralgewalt.
Sanft lächeln heimlich Jesuiten –
Wie alt ist dieses Lied! wie alt!
Sie schleichen in der Nacht gleich Dieben
Und nur ein Trost ist uns geblieben:
Es werden nicht die besten sein.