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Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen: Frankenberg

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Titel: Frankenberg
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aus: Erzgebirgischer Kreis, in: Album der Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen. Band 4, Seite 211–212
Herausgeber: Gustav Adolf Poenicke
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Erscheinungsdatum: [1856]
Verlag: Expedition des Ritterschaftlichen Album-Vereins
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Commons = SLUB Dresden
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[211]
Frankenberg

liegt am rechten Ufer der Zschopau, 2½ Stunde nordöstlich von Chemnitz, 2 Stunden südlich von Mitweida, 2 Stunden südwestlich von Hainichen und 2¼ Stunden nordwestlich von Oederan entfernt.

Heinrich I. sandte ums Jahr 920–930 aus Hessen und dem heutigen Waldeck, wo 2 Städtchen Frankenberg und Sachsenberg liegen, Colonisten hierher, welche Eroberungen machen und neue Städte und Dörfer begründen mussten.

Von diesen Kriegern wurde die alte Burgwart Gozne oder Gözne erobert, an deren Stelle aber nahe dabei das Schloss Sachsenburg begründet, welches in alten Urkunden stets „Sachsenbergk“ sich geschrieben findet, zu gleicher Zeit entstand aber auch Frankenberg, da damals Franken und Sachsen einem Herrscher gehorchten. Es gehörte zuerst nebst Sachsenburg den Herren von Mildenstein auf Hirschfeld, wurde aber bald von den Herren von Schönberg erworben (im 13. Jahrhundert), die es bis 1609 besessen haben, wo der Churfürst Christian II. Frankenberg von Hanns von Schönberg und Sachsenburg von Heinrich von Schönberg kaufte und ein Amt daselbst errichtete, welches bald nach Frankenberg, bald nach Sachsenburg verlegt ward.

[212] Frankenberg war ursprünglich ein unansehnliches Dorf, wuchs aber nach und nach und erhielt einen Gebäudezuwachs vorzüglich von den Herren von Schönberg, von denen Kaspar von Schönberg um 1543 im Nordwest der Stadt den Grund zu einem Gebäude legte, welches seine Nachkommen vollendeten und durch Ankauf von den nahen Gärten, Wiesen und Feldern zu einem Vorwerk oder Rittergut machten.

Dasselbe ward im Gegensatze zum alter Schlosse Sachsenburg, der Neubau genannt bis heute. Die von Schönberg besassen dieses Gut bis 1609, wo es an die Churfürsten von Sachsen kam, die es später dem Amtmann Nicolaus Thum für 3800 Gulden verkauften. Der jetzige Besitzer ist der Rittmeister von Sondersleben. Zu diesem Neubau gehören die sogenannten Drescherhäuser und einige andere, an der Sachsenburger Strasse gelegenen Gebäude, welche mit dem Neubau eine eigene Gemeinde bilden.

Im Jahre 1683 erlangte Frankenberg die Bergfreiheit.

Dadurch, und durch die Gründung zuerst der Wollenzeug-, dann der Baumwollenzeugfabriken (letztere durch einen Webermeister aus Frankenberg, Thomas Renard, der in Antwerpen das Zeugweben erlernt und das Modell zu einer Zwirnmühle mitgebracht hatte) durch die später schwunghaft betriebene Lein- und Zeugweberei, die den Grund zu den jetzigen Cattunfabriken legte, wurde die Stadt von Zeit zu Zeit vergrössert und so umfasst Frankenberg auf 859 Acker 94 □Ruthen 18 Stadttheile mit 600 Gebäuden und 7000 Einwohnern.

Frankenberg hat aber nur 1 Kirche, in welche die Dörfer Gunnersdorf, Neudörfchen, Dittersbach, Mühlbach und Hausdorf eingepfarrt sind. Sämmtliche Pfarr- und Schulstellen, inclusive der Kirchnerstelle, vergiebt das königl. Hohe Ministerium des Cultus und öffentlichen Unterrichts.

Einige hundert Schritte westlich von Gunnersdorf, am rechten Zschopauufer, befindet sich der Flossholzplatz für Frankenberg, Haynichen und Umgegend, mit einem jährlichen Vorrath von mehreren 1000 Klaftern.