Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen: Reuth (Neumark)
liegt ½ Stunde nordwestlich von Neumark, 1½ Stunde nordnordöstlich von Reichenbach 2¼ Stunde östlich von Greiz und südsüdwestlich von Werdau, am Beginn des Auerbachs und einigen Teichen.
Das Rittergut wurde mit ½ Ritterpferde verdient und gehörte 1600 dem Christoph Seeling auf Niederplanitz, nachher dem Jacob Seeling auf Plauen und Wildenthal, im 18. Jahrhundert kam es an den Ronneburger Amtshauptmann Aug. Friedrich von Metzsch auf Stangengrün und Sommering, bei dessen Nachkommen es sich jetzt noch befindet. Herr Kammerherr von Metzsch auf Reichenbach, Friesen u. s. w., ist Besitzer dieses Gutes.
Die Einwohner, deren Zahl 200 ist, welche in 32 Häusern leben, treiben gröstentheils Weberei von baumwollenen Waaren, der Ackerbau ist nur gering und beschränkt sich auf den nothwendigsten Bedarf. Das Rittergut besitzt schöne Fluren an Feldern, Wiesen und Holzungen.
Eingepfarrt ist Reuth nach Beiersdorf, wohin auch das Rittergut zu Ruppertsgrün bei Werdau zur Kirche geht.
Während Reuth seine eigene Gerichtsbarkeit vor Einführung der neuen Gerichtsorganisation hatte, ist es jetzt dem Gerichtsamte Reichenbach zugewiesen.