Rohrdommel und Wiedehopf (1857)

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Textdaten
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Autor: Brüder Grimm
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Titel: Rohrdommel und Wiedehopf
Untertitel:
aus: Kinder- und Haus-Märchen Band 2, Große Ausgabe.
S. 347
Herausgeber:
Auflage: 7. Auflage
(Ausgabe letzter Hand)
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1857
Verlag: Dieterich
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Erscheinungsort: Göttingen
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Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google und Scans auf Commons
Kurzbeschreibung: seit 1840: KHM 173
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Begriffsklärung Andere Ausgaben unter diesem Titel siehe unter: Rohrdommel und Wiedehopf.


[347]
173.

Rohrdommel und Wiedehopf.

„Wo weidet ihr eure Herde am liebsten?“ fragte einer einen alten Kuhhirten. „Hier, Herr, wo das Gras nicht zu fett ist und nicht zu mager; es thut sonst kein gut.“ „Warum nicht?“ fragte der Herr. „Hört ihr dort von der Wiese her den dumpfen Ruf?“ antwortete der Hirt, „das ist der Rohrdommel, der war sonst ein Hirte und der Wiedehopf war es auch. Ich will euch die Geschichte erzählen.

Der Rohrdommel hütete seine Herde auf fetten grünen Wiesen, wo Blumen im Überfluß standen, davon wurden seine Kühe muthig und wild. Der Wiedehopf aber trieb das Vieh auf hohe dürre Berge, wo der Wind mit dem Sand spielt, und seine Kühe wurden mager und kamen nicht zu Kräften. Wenn es Abend war und die Hirten heimwärts trieben, konnte Rohrdommel seine Kühe nicht zusammenbringen, sie waren übermüthig und sprangen ihm davon. Er rief „bunt, herüm“ (bunte Kuh, herum), doch vergebens, sie hörten nicht auf seinen Ruf. Wiedehopf aber konnte sein Vieh nicht auf die Beine bringen, so matt und kraftlos war es geworden. „Up, up, up!“ schrie er, aber es half nicht, sie blieben auf dem Sand liegen. So gehts wenn man kein Maß hält. Noch heute, wo sie keine Herde mehr hüten, schreit Rohrdommel „bunt, herüm,“ und der Wiedehopf „up, up, up!“