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Ruf zum Sport

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Joachim Ringelnatz
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Titel: Ruf zum Sport
Untertitel:
aus: Zeitschrift „Simplicissimus“
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 6. Dezember 1926
Verlag: Albert Langen Verlag
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Erscheinungsort: München
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: „Simplicissimus“
Jg. 31, 1926, H. 36 (PDF), S. 472
Scan auf Commons
Kurzbeschreibung:
auch in Reisebriefe eines Artisten, 1927
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
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[472] Ruf zum Sport

Auf, ihr steifen und verdorrten
Leute aus Büros,
Reißt euch mal zum Wintersporten
Von den Öfen los.

5
Bleiches Volk an Wirtshaustischen,

Stellt die Gläser fort.
Widme dich dem freien, frischen,
Frohen Wintersport.

Denn er führt ins lodenfreie

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Gletscherfexlertum

Und bedeckt uns nach der Reihe
All mit Schnee und Ruhm.

Doch nicht nur der Sport im Winter,
Jeder Sport ist plus,

15
Und mit etwas Geist dahinter

Wird er zum Genuß.

Sport macht Schwache selbstbewußter,
Dicke dünn, und macht
Dünne hinterher robuster,

20
Gleichsam über Nacht.


Sport stärkt Arme, Rumpf und Beine,
Kürzt die öde Zeit,
Und er schützt uns durch Vereine
Vor der Einsamkeit.

25
Nimmt den Lungen die verbrauchte

Luft, gibt Appetit;
Was uns wieder ins verrauchte
Treue Wirtshaus zieht.

Wo man dann die sporttrainierten

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Muskeln trotzig hebt

Und fortan in Illustrierten
Blättern weiterlebt.

 Joachim Ringelnatz