Sagen von der Burg Alt-Eberstein

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Textdaten
<<< >>>
Autor: Unbekannt
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Sagen von der Burg Alt-Eberstein
Untertitel: {{{SUBTITEL}}}
aus: Badisches Sagen-Buch II, S. 231
Herausgeber: August Schnezler
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1846
Verlag: Creuzbauer und Kasper
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Karlsruhe
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Commons, Google
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[231]
Sagen von der Burg Alt-Eberstein.

Vor ohngefähr sechzig Jahren träumte einem armen Manne im Dorf Ebersteinburg drei Nächte hinter einander: er solle in dem nahen verfallenen Schloß an einem gewissen Platz in der Wand klopfen, worauf er Geld genug erhalten werde. Auf den Rath eines guten Freundes, dem er den Traum erzählt hatte, ging er auf das Schloß und klopfte an die bezeichnete Stelle. Da öffnete sich dieselbe und er sah vor sich ein Gewölbe, worin drei große Kisten standen, auf deren jeder ein schwarzer Hund lag. Die Furcht vor den Hunden ließ ihn jedoch nicht den Muth fassen, näher zu treten, sondern trieb ihn zur schleunigen Flucht. Nachdem er Tags darauf die Sache seinem Freunde berichtet und dieser ihm gesagt hatte, daß er durch einen einzigen Wink die Hunde von den Kisten entfernen könne, ging er abermals auf das Schloß und klopfte an die bewußte Stelle. Allein dieselbe öffnete sich nun nicht mehr und er mußte mit leeren Händen abziehen.


Auf der Burg Alt-Eberstein liegen fünf Kisten voll Geld, ein silbernes Kegelspiel (auch auf der Yburg) und ein goldenes Kalb unter der Erde verborgen. Dieß hat eine Frau vom Ueberrhein offenbart, welche viel dergleichen Geheimnisse wußte.


Vor einigen Jahren haben mehrere Leute, worunter ein in der Schatzgräberei erfahrener Förster, in der Adventszeit, fünfzehn Mondnächte hintereinander, nach diesen Schätzen gegraben. Schon waren sie mit der Hacke auf eine eiserne Kiste gestoßen, als eine Menschengestalt auf einem schwarzen Bocke aus der zerfallenen Halle hervorgeritten kam. „Seht, da kommt Einer auf einem Geisbock daher!“ rief einer der Grabenden. Bei diesen Worten versank die Kiste stracks in die Tiefe, und Bock und Reiter waren und blieben verschwunden.

(Siehe Mone’s „Anzeiger für Kunde der teutschen Vorzeit.“)