Salvator Rosa (Gemälde der Dresdener Gallerie)

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Textdaten
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Autor: Adolph Görling
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Titel: Salvator Rosa
Untertitel: Von ihm selbst gemalt
aus: Stahlstich-Sammlung der vorzüglichsten Gemälde der Dresdener Gallerie
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Auflage:
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Erscheinungsdatum: 1848−1851
Verlag: Verlag der Englischen Kunst-Anstalt von A. H. Payne
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Erscheinungsort: Leipzig und Dresden
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Quelle: Scan auf Commons
Kurzbeschreibung:
aktuelle Zuschreibung des Bildes: von einem neapolitanischen Maler
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Salvator Rosa.

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Salvator Rosa.
Von ihm selbst gemalt.

Originell, phantastisch, wie alle Werke Salvator Rosa’s stellt sich hier der bewunderte Schöpfer jener wilden düstern Nachtstücke im Landschaftsfache im Bildniß dar. Salvator Rosa, auch Salvatoriello genannt, ward 1605 zu Renella im Neapolitanischen geboren und war früh für Musik und Poesie so entflammt, daß man ihn aus der Klosterschule verstieß. Wahrscheinlich um seinen Unterhalt zu verdienen, fing Rosa, ohne je Unterricht genossen zu haben, zu malen an, gerieth, von seinen Angehörigen aufgegeben, in tiefe Noth und mußte eine lange Zeit als Bettelmusikant, Gaukler und Genosse einer Räuberbande in den wilden Gegenden Calabriens sein Leben fristen. Unauslöschlich waren die Eindrücke welche er in dieser Zeit empfing; sie bilden den Grundzug, welcher sich in allen seinen Werken mit bewegender Urkraft bemerklich macht. Es ist als sicher anzunehmen, daß Salvator Rosa zum letzten Mal Flinte und Säbel in der Compagnia della morte führte, als der Aufstand Tommaso Aniello’s Neapel erbeben machte.

In Rom fand der Meister zuerst Ruhe, und mit der ganzen kühnen Glut seines Geistes begann er die Schöpfung seiner unsterblichen Meisterwerke. Er ward die Seele der Gesellschaften von Geist und Geschmack, er dichtete, trat unter Freunden als Declamator auf, und entfaltete eine reiche satyrische Ader, wodurch er sich so viele Feinde machte, daß er Rom auf einige Zeit verließ. Salvator Rosa ist seinem Styl nach nur in seinen historischen und Genrebildern, wie in der Verschwörung des Catilina, den Naturalisten Unteritaliens verwandt und steht dem Aniello Falcone nahe; seine Landschaften, oder vielmehr seine, das Herz des Beschauers erschütternden Einöden mit ihrer Staffage von Banditen, Soldaten oder Schäfern sind nur ihm eigenthümlich, und diese sind’s, welche seinen Ruhm unvergänglich machen. Was er als characteristischer Portraitmaler zu leisten vermochte, zeigt sein eignes, prachtvolles Bildniß. In der Kunst der Beleuchtung und der frappirenden und dennoch wunderbar harmonischen Farbengebung ist der Meister unübertrefflich. In sicherer, ausdruckvollster Zeichnung sucht Rosa seines Gleichen. Er starb 1673 zu Rom, wo die Karthause sein Denkmal bewahrt.