Sander & Graff, Chemnitz, Strickmaschinen- und Passementeriemaschinenfabrik

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Titel: Sander & Graff, Chemnitz, Strickmaschinen- und Passementeriemaschinenfabrik
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aus: Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen in Wort und Bild. Zweiter Teil, in: Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen in Wort und Bild.
Herausgeber: Eckert & Pflug, Kunstverlag
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1893
Verlag: Eckert & Pflug, Kunstverlag
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Commons und SLUB Dresden
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Sander & Graff, Chemnitz
Strick- und Passementeriemaschinen-Fabrik.


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Sander & Graff, Chemnitz
Strickmaschinen- und Passementeriemaschinenfabrik.

Diese Firma, deren gegenwärtige Inhaber die Herren Carl Bruno Sander und Ferdinand Andreas Ernst Friedrich Graff sind, gewinnt dadurch ein spezielles Interesse, sie die erste war, welche in Deutschland sogenannte Häkelmaschinen fabrizierte. Sie wurde im März 1882 von Herrn Bruno Sander begründet und bewegte sich vorerst in sehr bescheidenen Grenzen. Ein Gehilfe und ein Lehrling waren das ganze Personal, mit dem thatkräftige Mann sein Unternehmen begann. Sehr schnell indes begann die junge Firma emporzuwachsen und Erfolg zu ernten. Gegen Ende des Jahres 1883 wurde dann Herr Gerber als Associé aufgenommen; derselbe trat jedoch bereits im Jahre 1884 wieder zurück und wurde durch den jetzigen Mitinhaber, Herrn F. Graff, ersetzt. In den ersten fünf Jahren, bis 1887, beschränkte sich die Produktion des Geschäftes auf die Herstellung von Strickmaschinen, worin sie noch jetzt alle Sorten liefert, von den einfachsten bis zu den vollkommensten Spezial-Muster- und Jaquardstrickmaschinen, sowie auch ganze Einrichtungen zu Elementarbetrieb; dann aber wurde auch die Fabrikation von Passementerie- oder Häkelmaschinen aufgenommen, von denen, wie schon bemerkt, die Herren Sander & Graff der deutschen Industrie die erste zur Verfügung stellten. Lediglich ihnen ist es auch zu danken, wenn von jenem Zeitpunkte ab in der betr. Branche ein erfreulicher Aufschwung datiert, da durch jene Maschinen das Produktionsgebiet derselben eine bedeutende Erweiterung erfuhr und Besatzartikel fabrikmäßig hergestellt werden konnten; die früher nur ganz geübte Arbeiter zu liefern vermochten; auch ist die Vielseitigkeit der Muster durch diese Passementeriemaschinen erheblich vergrößert worden.

Die Fabrikate der Herren Sander & Graff, deren Bestreben es von jeher war, ihre Maschinen durch fortwährende Neuerungen und Verbesserungen der Konkurrenz gegenüber siegreich auf dem Markte zu erhalten, sind durch eine große Anzahl Patente im In- und Auslande geschützt. Auch an Auszeichnungen hat es nicht gefehlt. Die Firma erhielt 1884 in Teplitz die goldene Medaille und im selben Jahre in Dresden ein Anerkennungsdiplom.

[Ξ] Die Herren Sander & Graff haben in der verhältnismäßig sehr kurzen Zeit, in der ihr Etablissement besteht, ganz hervorragende Erfolge zu verzeichnen. Ihr Jahresumsatz beträgt zur Zeit 200 000 Mark und ihr Betrieb erweiterte sich derart, daß vor zwei Jahren eine neue Fabrik erbaut werden mußte, so daß es ihr vergönnt ist 1893 die 5000. Maschine verladen zu können. Ihr Absatzgebiet bildet in erster Linie Deutschland, sodann England, Frankreich, Italien, die Schweiz, Schweden, Dänemark, Rußland, die Türkei, Griechenland und Amerika. Die Ausfuhr nach Österreich ist leider durch die Zollerhöhung für Strickmaschinen neuerdings nahezu zur Unmöglichkeit gemacht worden, wenn auch immer noch vereinzelt einige Maschinen dahin verkauft werden.

In den Kontors und Werkstätten sind ca. 80 Personen beschäftigt. Eine Dampf­-Maschine von 20 Pferdekräften, eine Anzahl größerer Hobel-, Fräs- und Stoß­-Maschinen, sowie eine Reihe von Drehbänken bilden die maschinelle Ausstattung der Fabrik. An Rohmaterial wird Stahl, Schmiede- und Gußeisen verarbeitet.