Schindler & Grünewald, Meißen, Maschinenfabrik, Eisengießerei und Kesselschmiede

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Titel: Schindler & Grünewald, Meißen, Maschinenfabrik, Eisengießerei und Kesselschmiede
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aus: Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen in Wort und Bild. Zweiter Teil, in: Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen in Wort und Bild.
Herausgeber: Eckert & Pflug, Kunstverlag
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1893
Verlag: Eckert & Pflug, Kunstverlag
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Commons und SLUB Dresden
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Schindler & Grünewald, Meißen
Maschinenfabrik und Eisengießerei.


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Schindler & Grünewald, Meißen
Maschinenfabrik, Eisengießerei und Kesselschmiede.

Auch das freundliche Elbstädtchen Meißen, in landschaftlicher wie architektonischer Beziehung eine Perle des Sachsenlandes, ist der Sitz einer bedeutenden, in hoher Blüte stehenden Industrie. Die dort seit alter Zeit bestehende königliche Porzellanmanufaktur bildet den Kernpunkt, um den sich die Stätten einer regen gewerblichen Thätigkeit kristallisierten. Vor allem hat sich im Anschluß an dieselbe Meißen zu einem Hauptsitz des keramischen Kunst­-Gewerbes herausgebildet, der zu einem großen Teile der kultivierten Welt merkantile Beziehungen unterhält. –

Auch die Firma Schindler & Grünewald, die heute ein so umfangreiches Produktions­-Gebiet beherrscht, lehnt sich in der Hauptsache an die keramische Industrie an, denn die Hilfs­-Maschinen für die keramische Industrie bilden einen wesentlichen Teil ihrer Produktion. Die Firma wurde 1869 von Herrn Wilhelm Schindler gegründet. Die beiden anderen Firmen­-Inhaber traten erst später ein: 1875 der Kaufmann Herr Max Grünewald und 1892 der Ingenieur Herr H. Lamprecht. Die ersten Anfänge des Unternehmens waren im Vergleich zu seinem heutigen Umfang bescheiden genug. Der Begründer begann vor nunmehr fast einem Vierteljahrhundert mit nur zehn Arbeitern seinen Betrieb. Zehn Jahre später, 1879, hatte sich die Zahl derselben bereits auf 50 erhöht, nach einem weiteren Jahrzehnt waren es schon 160 und seit 1892 werden ununterbrochen ca. 200 Arbeiter beschäftigt.

Diese stetige und umfangreiche Steigerung der Arbeitskräfte war eine Folge des sich immer mehr erweiternden Produktionsgebietes der Herren Schindler & Grünewald; hatten sie sich anfänglich darauf beschränkt, landwirtschaftliche Maschinen herzustellen, so begannen sie bereits 1872 Brauerei- und Brennereieinrichtungen zu bauen; 1880 trat die Herstellung von keramischen Hilfsmaschinen, sowie von Dampfkesseln und modernen Dampfmaschinen hinzu, seit 1890 ist auch der Bau von Lokomobilen mit ausziehbaren: Röhrenkessel in diesen [Ξ] umfangreichen Betrieb mit aufgenommen worden, denen sich in der jüngsten Zeit endlich noch Aufbereitungsmaschinen für Kohlen und Erze, Turbinen und Transmissionen zugesellten.

Gegenwärtig arbeiten in dem Etablissement 2 Dampfmaschinen, jede zu 40 Pferdekräften, die von 2 Kesseln gespeist werden, 113 Eisen- und 7 Holzbearbeitungs­-Maschinen. Als Rohmaterial werden verwandt englisches und deutsches Gießerei­-Roheisen, rheinisch-westfälische Bleche, deutscher und schwedischer Stahl. Der Jahres-Umsatz der Firma Schindler & Grünewald beläuft sich auf eine halbe Million; ihr Absatzgebiet im Inlande sind das Königreich Sachsen und die benachbarten preußischen Provinzen, im Auslande alle Bergbau treibenden Länder. Der Export erstreckt sich thatsächlich über die ganze Welt.

Zahlreich und mannigfach sind die Auszeichnungen, die den Erzeugnissen der Firma zu teil geworden sind. Sie besitzt nicht weniger wie 11 Ehren- und Preisdiplome, darunter einen II. Staatspreis, den sie sich 1877 auf der landwirtschaftlichen Ausstellung in Döbeln errang. Ehrend für sie war es auch, daß der Freiberger Brauer- und Mälzerverein seinerzeit nach Meißen kam und ihre Etablissements hierbei eingehend besichtigte.

Schließlich sei noch erwähnt, daß die Firma Schindler & Grünewald eine eigene Fabrik-Krankenkasse besitzt und somit auch in dieser Beziehung durchaus auf der Höhe der Zeit steht.