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Schiff in Noth

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Textdaten
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Autor:
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Titel: „Schiff in Noth!“
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 21, S. 675
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1892
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Thema: Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger
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[675] „Schiff in Noth!“ Vor etwas mehr als Jahresfrist hat die „Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger“ die Feier ihres fünfundzwanzigjährigen Bestehens zu Berlin festlich begangen. Es ist bei diesem Anlaß dem deutschen Volke aufs neue eindringlich zum Bewußtsein gebracht worden, welch’ einen Schatz es in dieser Gesellschaft besitzt, und wie stolz es sein darf auf eine so herrliche Schöpfung des Gemeinsinns. Man hätte erwarten dürfen, daß diese Feier mit all den begeisterten Aeußerungen der Anerkennung, welche sie im Gefolge hatte, auch in einem Zuwachs an neuen Mitgliedern und in gesteigerter Opferwilligkeit ihre Wirkung äußern werde. Leider ist dem aber nicht so – zu unserer Beschämung muß es gesagt werden! Wie der neueste Jahresbericht der Gesellschaft ausweist, ist die Zahl der Mitglieder in dem Geschäftsjahr 1891/92 von 49 885 auf 49 446 zurückgegangen, während sich die Einnahmen gleichzeitig um mehr als 10000 Mark verminderten. Wohl wissen wir, daß eine Reihe äußerer Umstände angeführt werden kann, welche diese Erscheinung erklären und entschuldigen sollen. Wohl wächst der Wettbewerb der örtlichen Vereine wohlthätiger Art, wohl muß der allgemeine Druck, welcher auf dem Erwerbsleben der Gegenwart lastet, auch in den Summen sich aussprechen, die für gemeinnützige Zwecke erübrigt werden können. Wir meinen aber, wenn gespart werden muß – hier, bei einer so edlen, im höchsten Sinne des Wortes humanen Sache ist nicht der Platz dafür. Wir meinen, dem Rettungsdienst an unseren deutschen Seeküsten, dem nunmehr beinahe 2000 Personen die Erhaltung ihres Lebens verdanken, bei dem Hunderte von wackeren Landsleuten ihr eignes Leben todesmuthig in die Schanze schlagen, darf niemand seine Beihilfe entziehen; im Gegentheil, es sollten immer mehr die Hand aufthun, um nach ihren Kräften beizusteuern für die Forterhaltuug und Weiterführnng des großartigen Liebeswerkes. Wir haben zu unserem deutschen Volke das Vertrauen, daß der Ruf, der hier an seine Hochherzigkeit ergeht, nicht ungehört verhalle, daß seine werkthätige Theilnahme aufs neue und in stetig steigendem Maße dem Verein sich zuwende, der so edle Ziele verfolgt.