Sehnsucht (Heine)

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« Minneklage Gedichte (1822) Erwartung »
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Textdaten
Autor: Heinrich Heine
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Titel: Sehnsucht
Untertitel:
aus: Gedichte, S. 44-45
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1822
Verlag: Maurerschen Buchhandlung
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Erscheinungsort: Berlin
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Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
»Minnelieder« zyklus, III
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Bearbeitungsstand
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Sehnsucht.


Jedweder Geselle, sein Mädel am Arm,
Durchwandelt die Lindenreih’n;
Ich aber ich wandle, daß Gott erbarm,
Ganz mutterseel allein.

5
Mein Herz wird beengt, mein Auge wird trüb,

Wenn ein Andrer mit Liebchen sich freut.
Denn ich habe auch ein süßes Lieb,
Doch wohnt sie gar ferne und weit.

So manches Jahr getragen ich hab’,

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Ich trage nicht länger die Pein,

Ich schnüre mein Bündlein, und greife den Stab,
Und wandr’ in die Welt hinein.

Und wandre fort manch hundert Stund’,
Bis ich komm’ an die große Stadt;

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Sie prangt an eines Stromes Mund,

Drey kekliche Thürme sie hat.


[45]

Da schwindet bald mein Liebesharm,
Da harret Freude mein;
Da kann ich wandeln, feins Liebchen am Arm,

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Durch die duftigen Lindenreih’n.