ihn, und er fuhr auf. Der helle Schutzengel, der sich noch nach einigen Silbergulden gebückt hatte, verschwand rasch im Gedränge zwischen den nächsten Tischen.
Die Leute in nächster Nähe, die das viele Geldherumrollen hörten, bückten sich alle zugleich und suchten nach dem Geld. Viele halfen die Gulden aufheben. Man lachte und brachte die Gulden zurück, aber viele Gulden blieben auch in den Händen der Suchenden und unter ihren Füßen, die sich fest daraufstellten und nicht weiterrückten.
Häcksel bekam nicht die Hälfte der Gulden zurück, und der Gurt war viel leichter als vorher, und es schmerzte den Burschen sehr, als er dachte, um wievieles weniger schön sein Begräbnis nun werden würde. Und Schuld daran war sein diebischer Schutzengel.
Inzwischen hatten sich auch einige Bratenteller geleert und das Bier war verschwunden, und nur ein Teller mit Brot war vor Häcksel stehen geblieben. Er war eben dabei, ein Brot zu nehmen und den ersten Bissen, den er an diesem Tag bekam, in den Mund zu stecken, als ihm das Brot aus der Hand genommen wurde und der Schutzengel wieder mit einem rothaarigen Menschen vor Häcksel
Max Dauthendey: Geschichten aus den vier Winden. Albert Langen, München 1915, Seite 116. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Geschichten_aus_den_vier_Winden_Dauthendey.djvu/117&oldid=- (Version vom 31.7.2018)