Zum Inhalt springen

Seite:1859 Dalimils Chronik von Böhmen.djvu/078

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Behem vor allin dinst vreit.
Der herczoge stift ein chirchin,
Der sent Vit waz wol wirdich,
Dort obir Prage,

5
Do er selbir hat ein grab,

Daz er en werdekliche behilte
Vnde sin rich do mit zcirte.

Wi der bose Bolezlab
Irslug sente Wenczlab.

10
[30.] Sin brudir Boleslab

Begunde hazzin sent Wenczlab.
Er gedachte, wi er mochte
Daz lant gewinnen vnde im tochte,
Er mocht em anders nit geschadin.

15
Hinczu dem Boleslabs wolt er enladin

Czu einer wirtschaft.
Mit dem tufil waz er behaft.
Er sprach, daz er solde
Sin sun toufin, als ir wolde.

20
Er hette eine groze bosheit

Mit lugin in sin hercze bereit.
Du herczog Wenczlab der gut
By dem brudir also ruot
Ein gesatilts roz von got

25
Sich im oppirt an spot.

Es sprach zcu im von not:
Sicz vf mich vnd fluch drot!
Du beides ein groz ubil so vil.
Virderbin dich din brudir wil,

30
Daz er herczoge moge selber sin.

Em antwurt der herczog fin:
Wofin, daz weiz ich wol.
Den trwen ich dankin sol.
Abir ich han nu gnuk gelebit

35
Vnde min sele nach got gestrebit,

Sint ich got dem richin

Empfohlene Zitierweise:
Dalimils Chronik von Böhmen. Stuttgart 1859, Seite 78. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:1859_Dalimils_Chronik_von_B%C3%B6hmen.djvu/078&oldid=- (Version vom 6.11.2018)