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Ein kirchin sent Iohannis do nach.

Wi der iegir ane vink,
Daz er sin geseln irhink.

Howora begreif Hrewecz am vlin,

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Vor den Pragern sach er en czin,

Vnd mit dem selben baste
An der selbin eichiln aste
Erhink er sinen gevatir.
Di herrin danktin dem verratir

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Vnd unter berg Militschin nahn

Enes dorfs si im erblich iahin.

Wi Kochan dem herczog von Poln rit,
Daz er herczog Vlrich daz houbt verschrid.

[35.] Kochan kam abir wider zcu der zcit,

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Er legte dy schuld vf den herczogen vor neit

Vnde sprach, er hat sines brudirs soen verratin
Vnde sin gevatir mit warin tatin.
Er ist alliz vbels von vns wirdik.
Kochan vant den rat sich,

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Das er vnder furstin einen krich.

Er sprach: mein gewissen mich betugent,
Si wern vns fur dinstleut czelent.
Ob vnsir herczogen ymmer wellent,
Si mogen vns nit geschadin.

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Herczog Meska erkriet dy pruk czu Prage

Vnd daz gancz lant biz an Wischrad.
In dem vrluge Kochan saz in gnad,
Abir er riet den sinen heimelich
Czu Meskan schaden dem rich.

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Kochan czu Meskan herczog von Polan sprach:

Wilt du, herczog von Bemin, sin so gach,
So slach Vlrico daz haubt ab von erst,
Domit du dich in Behem leides irwerst.
Noch habent etliche czu im hoffenunge,

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Dalimils Chronik von Böhmen. Stuttgart 1859, Seite 90. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:1859_Dalimils_Chronik_von_B%C3%B6hmen.djvu/090&oldid=- (Version vom 7.11.2018)