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Du der keisir heim karte,
Czu hant gebot er ein hervart.
Den furstin sagit er mit leidin
Von sinem virebeln eidin.

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Si irfundin einen weg mit erbeit,

Do dy burk waz geleit.
Sie legtin sich vor dy vestin.
Der keisir dem eiden sagin liz,
Er sprach: dich zcimpt wiszin,

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Daz ich din brod han gebizzin,

Sundir wan du bist
Min virebeler eidin zcu diszir vrist,
Ich entsage der vf daz lebin,
Vmb dy tochtir sal mich vnhoch habin.

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Wi dez keisirs tochtir sprach,

Du man si in notin sach.

Du dem grefin not waz sich zcu mern.
Er het nit zcu wer sich zcu kern,
Wan aller snuor vaul worin

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Vnd hettin nicht andir garn.

Daz hauz do ez iczund verlorn waz,
Hette dez keisirs tochtir nit irdocht daz,
Czu sten vf der zcinne
Vnd also geschrein in grimme:

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Wizt, daz ich nach minem libin,

Minem lebin wil ich nit vfschribin.
Ob mich nimant trost muotin,
Ich wil mich selbir totin.

Wi si dy furstin brachtin zcu huldin

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Vm ir grozze schaden.


Di furstin warbin vm gnadin
Czu dem keisir vf der stad,
Di in baidin wart gegebin,
Wan si lengir soldin lebin.

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Dalimils Chronik von Böhmen. Stuttgart 1859, Seite 98. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:1859_Dalimils_Chronik_von_B%C3%B6hmen.djvu/098&oldid=- (Version vom 6.11.2018)