ausgeführt; am 11. Januar 1889 ein Gemälde Emil Devrients. Am 12. Oktober 1891 erbot sich Oberamtmann Wittich, von allen in der Stadt zum Abbruch gelangenden Gebäuden Aquarelle zu liefern, was mit großem Danke angenommen wurde. Richter sprach als wünschenswert aus, Amateurphotographien bemerkenswerter alter Grabdenkmäler, insbesondere der auf dem Elias- und alten Annenfriedhof befindlichen zu erhalten, auch diese wurden ausgeführt. Am 11. Januar 1892 schlug Oberjustizrat Dr. Haase vor, an wichtigeren Gebäuden Blechschilder mit Notizen über ihre Geschichte und Bedeutung anzubringen, doch da diese „monumental“ sein müßten, wurde es am 9. Februar abgelehnt. Professor Gg. Müller hielt es wenigstens für angebracht, auf derartige Gebäude in längerer Folge aufmerksam zu machen, – ein Gedanke, der sich durch Aufsätze in den „Geschichtsblättern“ zum Teil erfüllte. Am 11. Dezember 1895 erklärte Medizinalrat Dr. Fiedler, es seien Gedenktafeln für Rich. Wagner und Bildhauer Hähnel, die im Jahre 1849 im Gebäude des jetzigen Stadtkrankenhauses Friedrichstadt wohnten, über den Zimmertüren zu wünschen. Richter meinte (15. Jan. 1896), das sei gegenstandslos, da der Rat den Abbruch beabsichtige. Zwar kam es, glücklicherweise, nicht hierzu, aber auch die Gedenktafeln sind nicht angebracht worden.
Meltzer schlug am 13. November 1895 vor, in Fürstenwalde, dem Geburtsorte George Bährs, nahe dem 1846 abgetragenen Hause einen Gedenkstein zu setzen. Man setzte sich mit dem Ortsgeistlichen, dem Gemeinderate und dem Besitzer in Verbindung, überall mit Erfolg. Der Gemeinderat erklärte am 16. September 1896 seine „freudige Zustimmung, daß dem Erbauer der Frauenkirche... in der Nähe seines Geburtshauses von dem Verein für Geschichte Dresdens ein Denkmal errichtet werde, wozu der Besitzer des Grundstücks, Gutsbesitzer Hermann Löwe, den Platz unentgeltlich hergeben und die Ausstellung daselbst gestatten will. Das Denkmal soll (unter Eigentumsvorbehalt des Vereins) in Obhut der Gemeinde F. genommen werden“. Die Architekten Schilling und Gräbner in Dresden entwarfen das Denkmal, eine Spitzsäule von über 4 m Höhe im Barockstil aus Sandstein, und am 30. Mai 1897 fand in Verbindung mit einem Vereinsausfluge die feierliche Enthüllung statt; fünf in Dresden wohnende Nachkommen waren anwesend. Otto Richter hielt die Ansprache zu Ehren des Mannes, „der als Künstler Großes geleistet und als Mensch ein leuchtendes Beispiel von Charakterstärke und Gottvertrauen gegeben hat, . . . einer der verehrungswürdigsten Gestalten aus Dresdens Vergangenheit.“
An der Gründung des Meißener Dombauvereins Ende März 1896 war der Verein ebenfalls beteiligt. Nach dem Vortrage Professor Andresens (Meißen) am 8. Februar im Polytechnikum stellte O. Richter den Antrag, die Gründung sei wünschenswert und ein Ausschuß solle sie vorbereiten. Er entwarf die Eingabe an das Meißener Dombaukapitel, und die Bewegung zur Wiederherstellung
Georg Hermann Müller: Fünfzig Jahre Verein für Geschichte Dresdens 1869–1919. Druck von Wagner und Humann, Dresden-N., Dresden 1919, Seite 29. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:50JVereinGeschichteDresden1919.djvu/37&oldid=- (Version vom 14.9.2022)