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dem kopf. Er heiratet die tochter der witwe unter der bedingung, dass der vogel zum hochzeitsabend gebraten wird. Die beiden brüder des mädchens essen ihn, legen eine meise dafür hin. Entlaufen aus furcht in den wald. Nachdem sie in einer herberge gegessen, legen sie einen haufen gold auf den tisch. Der jüngere, der den kopf gegessen hat, bekommt die königstochter, wird später könig. Der ältere heiratet ein vornehmes mädchen. Fortsetzung siehe „Die drei zaubergegenstände“ Fa 3. – Fc. Spanier. Estremadura (Sébillot, Cont. espagn., nr. 9, s. 65[1]). Ein goldschmied befiehlt einen vogel zum essen herzurichten, als er unter den flügeln geschrieben sieht: den kopf: könig, das herz: jeden morgen unter dem polster ein beutel voll gold. Die söhne des goldschmieds essen kopf und herz. Sie ziehen fort. Der ältere wird zum könig gemacht. Der jüngere verliebt sich in eine waise. Fortsetzung siehe „Die drei zaubergegenstände“ Fc 2. – Fd. Italiener 1. Rom (Busk, s. 146[2]). Die söhne eines armen mannes finden ein vogelei. Auf dem ei steht etwas geschrieben. Ein bauer versteht es: den kopf: kaiser, das herz: nie mangel an geld. Fordert die jungen auf den vogel zu braten, um ihn gemeinschaftlich zu verzehren. Der jüngere isst den kopf, der ältere das herz. Aus furcht fliehen sie. Der jüngere wird zum kaiser gewählt. Der ältere wohnt bei einem weib und deren tochter. Fortsetzung siehe „Die drei zaubergegenstände“ Fd 4. – 2. (Monnier, s. 107[3]). Ein mann findet in einem baum ein vogelnest und zwei eier. Auf den eiern steht geschrieben: das herz: papst, die leber: beutel mit fünfzig dukaten jeden morgen unter dem kopfe. Der mann bringt den vogel und die eier seinem gevatter, um brennholz zu bekommen, der gevatter mag sie nicht. Der mann isst mit seinen kindern den vogel. Dann liest der gevatter, was darauf geschrieben, und nimmt die jungen zu sich, sammelt jedesmal das geld. Schliesslich lässt er sie ziehen. Eine taube wird in die luft steigen gelassen, sie senkt sich dem jüngeren auf das haupt: papst. Fortsetzung siehe „Die drei zaubergegenstände“ Fd 12. – 3. (Imbriani, Conti pom.[4]). Ein armer mann gewahrt in einem baum ein vogelnest. Darin ein vogelweibchen und zwei eier, worauf geschrieben: wer das herz dieses vogels isst, wird papst, die leber: täglich einen beutel mit fünfzig dukaten. Er bringt den vogel nebst den eiern seinem gevatter. Dieser mag sie nicht.


  1. Národ. Sb., VI, s. 110.
  2. Cosquin, I, nr. XI, anm., s. 130 und Národ. Sb., VI, s. 108.
  3. Národ. Sb., VI, s. 106.
  4. Indian Antiq., VII (1878), s. 202.
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Antti Aarne: Vergleichende Märchenforschungen. Société Finno-ougrienne, Helsingfors 1908, Seite 158. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Aarne_Vergleichende_M%C3%A4rchenforschungen.djvu/178&oldid=- (Version vom 31.7.2018)