3. Kauvatsa (Handschr., Rutuna, 4. sendung, nr. 34). Der sohn einer armen frau tauscht mit einem ihm begegneten mann ein stück brot gegen einen ring aus: zwölf männer: tun, was man sich wünscht. „Essen, trinken!“ Schickt seine mutter aus, um für ihn um die königstochter zu freien. König: „Ein ebenso prächtiges schloss wie meines, von hier eine gläserne brücke dorthin.“ Das mädchen stiehlt den ring. „Zu meinem bräutigam, dem sohn des königs eines andern reiches!“ Der junge hat am nächsten morgen seine alte hütte. Ins gefängnis. Katze und hund des jungen auf die suche. Der hund schwimmt mit der katze auf dem rücken übers meer. Die katze fängt eine maus. Die maus ruft die andern mäuse zusammen, die spitzmaus weiss, wo der ring ist: taucht ihren schwanz in die milchbütte, streicht ihn über die lippen: ring ausgespieen. Der hund verlangt der katze den ring ab, schnappt nach einem hecht. Der hecht verschluckt den ring. „Gefängnis nieder, mein schloss, wie es früher war, frau heim!“ Der vater züchtigt seine tochter. – 4. Kankaanpää (Handschr., Romppanen, 1. sendung, nr. 3). Der sohn einer witwe kauft für geerbtes geld eine junge katze. Ebenso einen jungen hund. Das dritte mal geht er auf den rat eines alten mannes in ein haus, wo er von einem leichnam einen ring bekommt: zwei männer: „Was will der herr?“ „Fort in mein eignes goldenes schloss!“ Bekommt die königstochter. Diese stiehlt ihm den ring vom finger. „Schloss wie früher, ich weitweg zu einem andern bräutigam!“ Der junge ins gefängnis. Katze und hund auf die suche. Während sie übers meer schwimmen, hält sich die katze am schwanz des hundes fest. Katze und hund liebgewonnen. Die katze erhascht den ring vom fenster. Streiten, wer ihn dem herrn geben soll. Ein hecht verschluckt ihn. „Ich in mein goldenes schloss!“ „Braut hierher!“ Braut für immer ins gefängnis. – 5. Loimaa (Krohn, var., s. 163). Der junge kauft für das geerbte geld eine katze, einen hund und eine schlange, die getötet werden sollen. In einem grossen stein sitzen die schlangen zu gericht. Die schlange giebt dem jungen einen ring: man erhält damit, was man haben will. Die königstochter ruft den jungen ins schloss, stiehlt den ring. Junge in den turm. Die katze kratzt der königstochter am mundwinkel: der ring fällt ihr aus dem munde. Katze auf dem hunde übers meer. Hund: „Hast du den ring noch?“ Katze: „Ja“. Im bauche eines fisches. „Tür des turmes auf!“ „Der turm werde gestürzt und das schloss des königs werde zunichte!“ Der junge zieht mit katze und hund durch die welt. – 6. Ätsäri (Ders., s. 165). In einer kötnerei eine alte frau, sohn, katze und hund. Der junge bekommt von einem langen mann für ein stück brot einen ring: zwölf männer: tun, was man befiehlt. „Essen und trinken, gutes haus!“ Schickt die mutter aus, um
Antti Aarne: Vergleichende Märchenforschungen. Société Finno-ougrienne, Helsingfors 1908, Seite 5. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Aarne_Vergleichende_M%C3%A4rchenforschungen.djvu/25&oldid=- (Version vom 31.7.2018)