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3. Sääksmäki (Krohn, var., s. 164). Der sohn einer armen frau bekommt von einem grauhäuptigen alten für ein stück brot einen ring: zwölf männer: „Was braucht der herr?“ „Essen, trinken!“ Er lässt seine mutter den könig um seine tochter bitten. Der könig: „Ein ebensolches schloss wie meines, eine brücke.“ Die frau stiehlt den ring vom finger. „Vernichtet alles, ich zu meinem bräutigam ins fremde land, dort ein solches schloss!“ Der könig lässt den jungen ins gefängnis werfen. Die katze und der hund des jungen machen sich auf die suche. Katze auf dem hund übers meer. Die katze fängt eine maus. Die maus taucht den schwanz in einen milchtopf, streicht ihn durch den mund: ring auf den boden ausgespieen. Katze und hund streiten sich, wer ihn tragen soll. Der hund schnappt nach kleinen fischen. Ein hecht verschluckt den ring. „Zerstört das gefängnis, bringt die königstochter herbei, reisst ihr schloss ein, baut mir meines wieder auf!“ Der junge beherrscht mit hilfe des ringes das reich, das ihm das alte paar überlässt. – 4. Hausjärvi (Ders., s. 166). Eine arme frau schickt ihren sohn aus, um gestrickte handarbeiten zu verkaufen. Der junge kauft für das geld eine junge katze, die getötet werden soll. Desgleichen einen jungen hund und das dritte mal eine junge schlange. Die schlange führt ihn in das haus ihres vaters. Der vater giebt ihm eine pfeife: man bekommt damit, was man will. Mit der pfeife einen hof, wie ihn der könig hat. Der junge lässt seine mutter um die königstochter anhalten. Schliesslich giebt sie ihm der könig. Ein schneider stiehlt die pfeife. „Der hof weitweg jenseits des meeres!“ Der junge in einer hütte ohne rauchfang mit der königstochter. Die katze auf dem hunde sucht nach der pfeife. Die katze fängt eine maus. Die maus streicht mit dem feuchten schwanz dem schneider um die mundwinkel: der speit die pfeife aus. Katze und hund streiten sich, wer sie tragen soll. Die katze lässt sie fallen, als der hund beim schwimmen hin und her schaukelt. Ein hecht verschlingt sie. „Ein doppelt prächtiger hof!“ Holt die königstochter in sein schloss. – 5. Sysmä (Ders., s. 167). Die mutter schickt ihren sohn mit garn nach der stadt. Er verkauft das garn für eine schlange, die getötet werden soll. Diese führt ihn zum schlangennest. Er bekommt daselbst einen ring: man erhält damit, was man will. Mit hilfe des rings steine, wie sie der könig hat. Der junge freit um die königstochter, bringt zwei steine mit. Bekommt das mädchen. Sie stiehlt den ring vom fenster. „Ich nach einem andern königshof!“ Der junge ins gefängnis, lässt katze und hund suchen. Bekommen ihn. Die katze spricht: ring ins meer. Im bauche eines fisches. „Königstochter her!“ – 6. Hartola. (Ders.). Die frau eines armen kötners schickt ihren sohn aus, um garn zu

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Antti Aarne: Vergleichende Märchenforschungen. Société Finno-ougrienne, Helsingfors 1908, Seite 7. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Aarne_Vergleichende_M%C3%A4rchenforschungen.djvu/27&oldid=- (Version vom 31.7.2018)