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Al 2, 4, Aq 3, 4, As 3, Cb 3, 6, Db, H 1, 2, 7, Ha 3–5, 9, Hb 2, Ia 1, 3, 4, Ib 2, Ja 1, Lb, Tb 1, 2). Als verderbt muss die besonders in Europa vorkommende form betrachtet werden, nach der der zaubergegenstand auf den boden des meeres fällt, wo ihn katze und hund mit hilfe eines fisches (eines krebses, eines frosches) wegholen (Af 2, 3, Ag 1, 4, Aj 2, 7, 10, Am 1–6, 8, An, Ap 1–5, Aq 1, 3[1], As 1, Bb 1–3, Cb 2, Ga, Hb 1, 3, Hc 1, 3, 4, Hd 1, 3, Ka).

Der schluss
des märchens.
Der natürliche schluss des märchens ist die rückkehr zu demselben standpunkt, der vor dem verschwinden des zaubergegenstandes herrschend war. Der held verschafft sich durch zaubermacht seinen früheren reichtum und sein glück zurück. Speziell bemerkenswert ist in diesem punkt das schicksal der königstochter. Wenn der dieb des zaubergegenstandes eine andere person als die königstochter ist, d. h. in der form, die wir für die ursprüngliche halten, ist nicht von der bestrafung des mädchens die rede, was ja auch ganz natürlich ist, da sie sich wenigstens nicht absichtlich gegen ihren mann vergangen hat. Nachdem sich aber die frau selbst in den dieb des zaubergegenstands verwandelt hatte, musste für das verbrechen, das sie begangen, eine strafe erfunden werden. Dass aber selbst dann häufig keine strafe erwähnt ist (Ab 1, Ad 3, 5, Ae 2, 3, Af 1, 2, Ag 1, Aj 2, 3, 7, 10, 11, Ak, Al 2, Am 2, 4–6, 8, Ap 3–5, Cb 6, Ha 3–5, 9, Ia 1, La 1), beweist seinerseits, dass die frau ursprünglich nichts verbrochen hat, denn der moralische charakter des märchens erheischt ahndung des verbrechens. Wenn eine strafe vorkommt, ist ihre art sehr wechselnd: das mädchen wird getötet (Aa 2, Ab 2, 5, Ae 4, Ah, Ai 3, Aq 1, 2, As 3, Ga, H 2, Hd 1), an den schwanz eines pferdes gebunden (Ap 2, Aq 4, Bb 2, H 1, Hb 2, Hc 1, 3), in einen hund verwandelt (He 2), jenseits des meeres zurückgelassen (Ib 2), in ein gefängnis eingesperrt (Ab 4, An, Aq 3, Dd 2), gezüchtigt oder ausgescholten (Aa 1, Ab 3, 6, Am 1, 3, Ha 1, Hc 4 (für einige zeit in eine säule verwandelt), 5), oder der junge mag sie nicht mehr (Ad


  1. Auch der fisch verschlingt den ring.
Empfohlene Zitierweise:
Antti Aarne: Vergleichende Märchenforschungen. Société Finno-ougrienne, Helsingfors 1908, Seite 55. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Aarne_Vergleichende_M%C3%A4rchenforschungen.djvu/75&oldid=- (Version vom 31.7.2018)