Zum Inhalt springen

Seite:Aarne Vergleichende Märchenforschungen.djvu/77

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Weitere volkstümliche varianten.

Die folgenden varianten unseres märchens haben wir absichtlich als eine gruppe für sich abgetrennt.

Ab. Satakunta. Pirkkala (Handschr., Sirén, 2. sendung, nr. 140). Die jüngste von drei schwestern giebt ihrem bruder den auftrag ihr aus der stadt als geschenk ein klingendes und klirrendes herzblatt mitzubringen. Der junge findet einen klirrenden baum. Als er ihn nicht schlägt, giebt er ihm eine dose: man bekommt damit, was man will. Da der junge dem baum, ohne es zu wissen, seine schwester versprochen hat, geht er traurig in die weite welt. „Geld!“ „Wer ein goldenes schloss bauen kann, bekommt die königstochter.“ Der junge macht es mit der dose. Jemand stiehlt die dose. „Schloss an einen andern ort nahe am meere!“ Der junge sucht sein schloss und sein weib. Geht zum beherrscher der tiere, ebenso zu dem der vögel und der fische und erkundigt sich. Jeder ruft seine untertanen zusammen; ein grosser fisch weiss, wo das schloss ist. Ein herr als galan der frau. Dem jungen glückt es die dose vom tische zu entwenden. „Schloss und meine frau an den früheren ort!“

Bh. Ungarn. (Stier, nr. 13[1]). Zauberuhr: zwerg: „Was befehlt Ihr?“ Der zarensohn baut damit ein schloss und eine goldene brücke und heiratet die königstochter. Der minister stiehlt die uhr, lässt das schloss und die frau weitweg schaffen. Der junge sucht nach seiner freundin, geht zur sonne, zum mond und zum winde, kommt in das reich der mäuse. Die mäusekönigin versammelt ihr volk. Eine alte maus weiss, wo das schloss ist, nagt die schnur durch und bringt die uhr.

Dc. Dänen. (Grundtvig, nr. 3, s. 34). Ein armer mann bekommt von einem greise, als er ihm seine drei töchter verspricht, eine wunschdose: held: „Was befiehlt der herr?“ Reich. Die eltern sterben. Dem verwaisten sohn wird alles genommen, was die eltern hinterlassen haben. Er findet zufällig in der tasche eines pelzmantels die dose des vaters. „Eine violine, die alle tanzen lässt!“ Bekommt mit ihrer hilfe die königstochter. „Ein besseres schloss, als der könig hat, pferde, wagen!“ Von ihrem geliebten beraten, verleitet die frau ihren mann die dose zuhause zu lassen, als er auf die jagd geht. Der geliebte: „Das schloss mitten auf einem roten meer in der luft schwebend!“


  1. Afanasjew, IV, s. 246.
Empfohlene Zitierweise:
Antti Aarne: Vergleichende Märchenforschungen. Société Finno-ougrienne, Helsingfors 1908, Seite 57. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Aarne_Vergleichende_M%C3%A4rchenforschungen.djvu/77&oldid=- (Version vom 31.7.2018)