Schilfbusch vor meinen Augen nieder. Was ich that, das läßt sich rathen. Ich hätte den Kerl nicht fahren lassen, und hätte er mir meinen ganzen Ambassadeur-Gehalt[1] gekostet. Als ich hierauf fürbaß und endlich auf ägyptischen Grund und Boden kam, erhob sich ein so ungeheuerer Sturm, daß ich mit allen meinen Wagen, Pferden und Gefolge schier umgerissen und in die Luft davon geführt zu werden fürchtete. Zur linken Seite unseres Weges standen sieben Windmühlen in einer Reihe, deren Flügel so schnell um ihre Achsen schwirrten, als eine Rockenspindel der schnellsten Spinnerinn. Nicht weit davon zur Rechten stand ein Kerl, von Sir John Falstafs[2] Corpulenz, und hielt sein rechtes Nasenloch mit seinem Zeigefinger zu. Sobald der Kerl unsere Noth und uns so kümmerlich in diesem Sturme haspeln sah, drehte er sich halb um, machte Fronte gegen uns, und zog ehrerbietig, wie ein Musquetier vor seinem Obersten,
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Ambassadeur, franz.: Botschafter
- ↑ Sir John Falstaff, literarische Figur
Gottfried August Bürger: Des Freyherrn von Münchhausen Wunderbare Reisen. London [Göttingen]: o. A. [Johann Christian Dieterich], 1786, Seite 85. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Abentheuer_des_Freyherrn_von_Muenchhausen_(1786).djvu/101&oldid=- (Version vom 17.8.2016)