Münchhausen, euer Wort in Ehren! Allein es ist unmöglich, daß irgend ein Tockaier besser sey. Denn ich bekam einst nur dieß eine Fläschchen von einem Ungarischen Cavalier und er that ganz verzweifelt rar damit.“ – „Possen, Ihro Hoheit! Tockaier und Tockaier ist ein großmächtiger Unterschied. Die Herren Ungarn überschenken sich eben nicht. Was gilt die Wette, so schaffe ich Ihnen in Zeit von einer Stunde gerades Weges und unmittelbar aus dem Kaiserlichen Keller eine Flasche Tockaier, die aus ganz andern Augen sehen soll.“ – „Münchhausen, ich glaube ihr faselt.“ – „Ich fasele nicht. Gerades Weges aus dem Kaiserlichen Keller in Wien schaffe ich Ihnen in Zeit von einer Stunde eine Flasche Tockaier von einer ganz andern Nummer, als dieser Krätzer hier.“ – „Münchhausen, Münchhausen! Ihr wollt mich zum Besten haben und das verbitte ich mir. Ich kenne euch zwar
Gottfried August Bürger: Des Freyherrn von Münchhausen Wunderbare Reisen. London [Göttingen]: o. A. [Johann Christian Dieterich], 1786, Seite 94. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Abentheuer_des_Freyherrn_von_Muenchhausen_(1786).djvu/112&oldid=- (Version vom 18.8.2016)