an einen engen hohlen Weg zwischen hohen Dornhecken kamen, so erinnerte ich den Postilion, mit seinem Horne ein Zeichen zu geben, damit wir uns in diesem engen Passe nicht etwa gegen ein anderes entgegenkommendes Fuhrwerk festfahren möchten. Mein Kerl setzte an und blies aus Leibeskräften in das Horn, aber alle seine Bemühungen waren umsonst. Nicht ein einziger Ton kam heraus, welches uns ganz unerklärlich, ja in der That für ein rechtes Unglück zu achten war, indem bald eine andere uns entgegen kommende Kutsche auf uns stieß, vor welcher nun schlechterdings nicht vorbey zu kommen war. Nichts desto weniger sprang ich aus meinem Wagen und spannte zuförderst die Pferde aus. Hierauf nahm ich den Wagen, nebst den vier Rädern und allen Päckereyen auf meine Schultern, und sprang damit über Ufer und Hecke, ohngefähr neun Fuß hoch, welches in Rücksicht auf die Schwere der Kutsche eben keine
Gottfried August Bürger: Des Freyherrn von Münchhausen Wunderbare Reisen. London [Göttingen]: o. A. [Johann Christian Dieterich], 1786, Seite 61. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Abentheuer_des_Freyherrn_von_Muenchhausen_(1786).djvu/75&oldid=- (Version vom 17.8.2016)