Seite:AbrahamElektromagnetismus1905.djvu/381

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rotierenden Spiegel oder Zahnräder so genau reguliert sein, daß Abweichungen in ihrer Stellung, wie sie in der Zeit vorkommen, mit Sicherheit vermieden sind; diese Zeit ist aber höchstens gleich dem Bruchteil der Lichtzeit. Eine so genaue mechanische Kontrolle des Ganges der Apparate dürfte kaum durchführbar sein. Steht man auf dem Standpunkte der elektromagnetischen Weltanschauung, welche die mechanischen Kräfte auf elektromagnetische zurückzuführen strebt, so würde man auch eine solche mechanische Regulierung als eine Regulierung nach Ortszeit anzusehen haben; man müßte dann erwarten, daß der Versuch, den Einfluß der Erdbewegung auf die Lichtzeit zu entdecken, unter allen Umständen ein negatives Ergebnis hätte.

Wir haben uns hier darauf beschränkt, die Fortpflanzung des Lichtes im leeren Raume zu behandeln, von der Mitwirkung dielektrischer Körper haben wir abgesehen. Das erhaltene Ergebnis jedoch gilt auch in allgemeineren Fällen, wie von H. A. Lorentz auf Grund der Feldgleichungen des § 36 bewiesen worden ist[1]; beschränkt man sich auf Größen erster Ordnung in und auf unmagnetisierbare Nichtleiter, so gilt folgender Satz: Die Vektoren und hängen im gleichförmig bewegten Systeme in derselben Weise von der Ortszeit und den relativen Koordinaten ab, wie im ruhenden Systeme und von der allgemeinen Zeit und den Koordinaten abhängen. In derselben Weise entsprechen einander die von der Verschiebung der Polarisationselektronen herrührenden elektrischen Momente im bewegten und im ruhenden System. Dabei ist angenommen, daß die quasielastischen Kräfte, welche die Elektronen in die Gleichgewichtslage ziehen, keine Änderung erster Ordnung durch die Bewegung erfahren; von der elektromagnetischen Masse, die bei dispergierenden Körpern ins Spiel kommt, folgt dies aus unseren früheren Entwickelungen. Das Fehlen eines