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Seite:AbrahamElektromagnetismus1914.djvu/372

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Bei gleichem relativem Lichtwege wäre hiernach der absolute Lichtweg im ersten Falle im Verhältnis größer als im zweiten Falle. Der Unterschied der beiden Lichtwege beträgt

(244c)

wenn Größen vierter und höherer Ordnung in gestrichen werden.

Auf die Entdeckung dieser zuerst von Maxwell aus der Annahme ruhenden Äthers abgeleiteten Differenz der Lichtwege, welche zwei parallel bzw. senkrecht zur Erdbewegung gerichteten relativen Strahlen entsprechen, zielte der Versuch von A. Michelson[1] hin. Es wurden zwei Lichtstrahlen zur Interferenz gebracht, welche, von derselben Lichtquelle ausgehend, längs zweier zueinander senkrechter Arme sich fortgepflanzt hatten und dort durch Spiegel zurückgesandt waren. Indem jedes Lichtbündel mehrmals hin und her reflektiert wurde, konnte die Länge des Lichtweges auf 22 Meter gebracht werden. Es wurde nun zuerst der eine Arm in Richtung der Erdbewegung gestellt und dann durch Drehung des Apparates um einen rechten Winkel der andere Arm in diese Lage gebracht. Dabei wäre eine Verschiebung der Interferenzstreifen zu erwarten gewesen. In Bruchteilen der Wellenlänge des verwandten Natriumlichtes gemessen, beträgt die für die Verschiebung maßgebende doppelte Differenz der beiden Lichtwege

(244d)

Die erhaltenen Verschiebungen der Interferenzstreifen aber waren kleiner als 0,02 des Streifenabstandes.

Das negative Ergebnis des Michelsonschen Interferenzversuches spricht gegen die Vorstellungen über die Lichtfortpflanzung im leeren Raume, die den Ausgangspunkt unserer Betrachtungen bildeten, falls die bei der Ableitung von (244a, b)


  1. A. Michelson. Americ. Journal 22. S. 120 (1881). 34. S. 333 (1887). E. W. Morley u. D. C. Miller, Phil. Mag. 8. S. 753 (1904); 9. S. 680 (1905).