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Adolf Glaßbrenner: Der Weihnachtsmarkt. In: Berliner Volksleben 1, S. 233–272

ooch noch dicke dhun! Ne, juter Junge, da biste bei de Unrechte jekommen! Vor so’n Kerrel, wie er is, da wachsen de Aeppel nich, der find’t seine uf de Straße! Bei die Kälte, so’n Jespenst ohne Fleesch! So’n Lappendräger mit drei Knochens un vier Splinter will ’ne reptirliche Frau kujenieren? So ’ne Zujabe uf’n Dutzend Menschen? Er is woll ooch erst nach de ufjeschlagne Akziese uf de Welt jekommen? Der janze Kerrel sieht wie ’n Seufzer über die unglückliche Zeit aus! J Jott ne doch, ne doch! Nehm’ Er sich doch blos in’n Acht, deß de Schwalben in’t Frühjahr nich in seinen hohlen Kopp bauen? Vermieth’ Er sich lieber als Telejraphen-Jestelle; wenn man ihm die Arme ausenanderschlägt, denn heeßt et in Köln: in Berlin is ’ne Hungersnoth!

Mehrere Knaben (schreiend). Hurrah! Hurrje, hier jibt et Skandal! Die Hökern schimpft hier! Hurraaah!

Piesich (in höchster Erbitterung aufspringend). Hökern? Maulaffen infame, ick wer’ Euch behökern! Ne ick sage, man möchte sich de Schwindsucht an’n Halse ärjern! So’ne – Löffels infamen, von die man alle zusammen siebenunsiebzig Mal Mutter sin könnte!

Gensd’arme. Sein Sie stille.

Piesich (sich setzend). J Jott ja, mit Verjnügen. ’t jibt Eenen ja so Keener was vor seine Unterhaltung.

Brecke. Hör’n Se mal, Herr Jensd’arm des Jescheidtste, was Sie dhun könnten, wäre, deß Sie mir en paar Käufer randrieben.

Kutscher (schreit vom Bock herunter). Heda, Sie da! Weg

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Adolf Glaßbrenner: Der Weihnachtsmarkt. In: Berliner Volksleben 1, S. 233–272. Engelmann, Leipzig 1847, Seite 243. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Adolf_Gla%C3%9Fbrenner-Der_Weihnachtsmarkt.djvu/13&oldid=- (Version vom 31.7.2018)