Adolf Glaßbrenner: Der Weihnachtsmarkt. In: Berliner Volksleben 1, S. 233–272 | |
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kleene Münze. Wie wär’ es, mein Fräulein, wenn Sie sich in Ermangelung eines andern Mannes diesen Nußknacker zulegten; er hat zwar ein häßliches Aeußere, aber sein Inneres doogt nischt. Immer heran, meine Herrschaften: die Mannigfaltigkeit is außerordentlich und die Auswahl ist verschieden. Die Kinder erfreuen, ist eine der schönsten Genüsse des elterlichen Daseins! Zähren des Dankes werden die Lichter der Perjemite erlöschen und das Jubelgeschrei eines kindischen Gemüths wird auch Ihre verehrte Augen anfeuchten. Schachteln zu drei Silbergroschen mit zwanzig Stück Diversen stehen jederzeit zu Diensten; Archen Noah’s mit mehr Thieren als in der Wirklichkeit existiren, vom heißen Elephanten an bis herunter zum Karnickel, Schorsteinfejer, Windmüller, Windmühlen mit Jeklapfer, Trommeln in jeder Größe und in jeder Kleine, Schaafe mit Boomwolle, Laternen majika’s, die mit einem Dreierlicht die Geisterwelt erschließen, mechanische Schlangen, Soldetenscheeren, größere Thiere. Hunde, Katzen, Pferde, Schweine, Tiger, Löwen, Ochsen, Esel, Adler, neue Reineke Füchse und andere Thiere in der natürlichsten Bekleidung und der täuschendsten Familienähnlichkeit. Na, was ist Ihnen gefällig, beste Madam? Kaufen Sie mir für ein paar Hundert Thaler ab: es ist das schönste Fest der Liebe und dieses ist nur eun Mal im Jahre!
Friederike (Dienstmädchen, ihrer Freundin begegnend). Herrjees, Carline, Du bist es! Na? Du sehst Dir ooch immer so um; Du wart’st jewiß ooch uf Deinen?
Caroline. Ja, Rampelberjer kann erst um halb Neune aus de Caserne, un da hat er mir bestellt, deß wir uns bei
Adolf Glaßbrenner: Der Weihnachtsmarkt. In: Berliner Volksleben 1, S. 233–272. Engelmann, Leipzig 1847, Seite 254. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Adolf_Gla%C3%9Fbrenner-Der_Weihnachtsmarkt.djvu/24&oldid=- (Version vom 31.7.2018)