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Gesang zur Tarantella.
(Neapel.)

Ueber das Meer ist der Flunder geschwommen,
Ist ihm die Lust zum Freien gekommen,
Hat er sein Röckchen sich fein gestriegelt
Mit Disteln und Dornen geschniegelt, gebiegelt;
Auch die Perücke bemehlt appetitlich
Und die Manschetten gelegt so niedlich,
Kragen und Tuch und Maschen manierlich
Von englischen Spitzen zierlich, zierlich.

Thät sich die Höschen von Netzen bereiten,
Schuhe wie Strümpfe von Thunfischhäuten,
Nahm zu dem Frack und nahm zu dem Westchen
Algen und Haare von Seekuhbestien,
Nahm der Delfine, Polypen und Haien
Augen zu Knöpfen in ganzen Reihen:
Degen und Schnall’ und Klunker und Scheide
Garniert’ er mit Sand und mit Muschelseide.

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August Kopisch: Agrumi. Verlag von Gustav Crantz, Berlin 1838, Seite 43. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Agrumi_-_August_Kopisch_-_1838.pdf/43&oldid=- (Version vom 28.8.2016)