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Seite:Album der Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen III.djvu/343

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Dürrhennersdorf bestand eigentlich aus 2 Rittergütern, in früherer Zeit. Durch die Vereinigung in Verbindung mit der guten Bewirthschaftung ist der Werth des Gutes in neuerer Zeit sehr erhöht worden.

Das sogenannte Neuschönberg, welches aus einigen 50 Häusern besteht, und seinen Namen von dem Gründer und Besitzer, des ehemaligen Grundeigenthümers, Grafen von Schönberg führt, ist eigentlich auf den Grund und Boden des oberen Rittergutes von den Jahren 1768 an erbaut worden.

Ueber die dasige Kirche und Schule übt die Ortsherrschaft das Collaturrecht aus.

Die Kirche selbst musste nach und nach wegen Mangel an Raum erweitert werden. Ihre Decoration im Innern deutet auf ein hohes Alter. Ausserdem enthält sie nichts bemerkenswerthes. Die Pfarrwohnung ist in baulichen Zustande: Sie wurde im Jahre 1690 neu erbaut, war früher ein Bauergut und wurde von einer der Herrschaften als Pfarrwiedemuth an die Kirche verschenkt.

Die Pfarrgebäude bilden einen regelmassigen Hof, hart rechts der Kirche befindet sich der Kretzscham und neben demselben die Schule, in welcher 150 Kinder Unterricht erhalten, während die Schule von Neuschönberg von 60 Kindern besucht wird.

Der Hutberg bietet eine der schönsten Aussichten dar, und wird blos durch die böhmischen Gebirge und das schlesische Riesengebirge nach Mittag und Morgen zu eingeschränkt.

Auf der Kuppe des Hutbergs liess im Jahre 1790 der damals in hiesiger Gegend ansässige Holländer Benting einen Pavillon mit einer freien und mit Bänken versehenen Gallerie erbauen. Auf der östlichen Seite dieses Berges wird der Basalt zu Bau- und Pflastersteinen gebrochen.

Dieser Hutberg darf nicht mit dem 7/8 Stunden östlich von Bernstadt in der sächsischen Oberlausitz an der Strasse, von da nach Görlitz und Lauban steil ansteigenden sogenannten Hutberg verwechselt werden.

Diesen Berg soll 1228 Bernhardt von Biberstein besessen haben, von dessen Namen man die Namen von Bernstadt; Altbernstadt und Bertsdorf ableitet; ja einige wollen sogar behaupten, dass hier die Burg Duba stand (zu deutsch: Eiche), von welcher der Name Eigenscher Kreis oder auf dem Eigen herstammt.

Man erzählt auch, dass nach dem Tode Johann des II. von Biberstein (1322) der Eigen, im Allgemeinen an Friedrich von Biberstein, seinen Bruder hingegen, der Hutberg mit Zubehör als ein Allodium, an Johann Janke, und Johanns des I. Schwägerin, die Aebtissin zu Marienstern gefallen sei.

Noch andere Hutberge kommen bei Oderwitz und Grossschönau vor.

Unser Hutberg ist der, welcher in gewisser Beziehung zu Herrnhut steht und daher gut von den übrigen zu unterscheiden.

Die Einwohnerzahl ist in neuerer Zeit immer und immer gewachsen. Im Jahre 1815 war der Ort mit 28 Rauchen belegt, hatte 150 Häuser, in welchen über 600 Einwohner lebten; jetzt hat das Dorf 300 Häuser mit 1000 Seelen, welche dem Gerichtsamte Neusalza angehören.

Neben dem Ackerbau leben die Bewohner hier ebenfalls von Spinnerei und dem Leinwandweben.

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Empfohlene Zitierweise:
Gustav Adolf Pönicke (Hrsg.): Album der Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen III. Section. Expedition des Albums Sächsischer Rittergüter und Schlösser, Leipzig 1854–1861, Seite 230. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Album_der_Ritterg%C3%BCter_und_Schl%C3%B6sser_im_K%C3%B6nigreiche_Sachsen_III.djvu/343&oldid=- (Version vom 2.10.2016)