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ein Seitengebäude mit Färberei und Garnwäscherei;
ein zweites Seitengebäude mit Lagerräumen, Comptoir, Wächterstube und Stallungen;
ein Wohnhaus nebst Waschhaus und Schuppen.

An diese Gebäude schließt sich ein schöner Garten mit großem Teich.

Das Etablissement beschäftigt sich lediglich mit der Spinnerei von Vigogne- und Streichgarnen, welche ihren Absatz durch ganz Deutschland finden.

Besitzer sind die Herren C. Wippern und Wiehe, denen das Etablissement auch seine Entstehung verdankt.




Die Porzellanfabrik von Christian Fischer in Zwickau.
(Mit Abbildung.)


Wir wenden uns nochmals nach der alten Stadt Zwickau, welche ein täglich sich erhöhendes industrielles Leben entfaltet, das durch besondere Verhältnisse begünstigt, einer immer schöneren Zukunft entgegensieht. Unter den anderen großartigen Etablissements finden wir hier auch die rühmlich bekannte Porzellanfabrik von Christian Fischer, welche wir jetzt näher betrachten wollen.

Diese Fabrik hat eine überaus vortheilhafte Lage in dem reizenden Muldenthale, unmittelbar bei der Stadt, an der nach Werdau führenden Chaussee und in der Nähe des Bahnhofes der hier ausmündenden Eisenbahnen von Werdau, Chemnitz und Schwarzenberg. Die benachbarten reichen Steinkohlengruben bieten das für diesen Industriezweig so wichtige Feuerungsmaterial in hinreichender Menge und ausgezeichneter Qualität. – In der Nähe befinden sich noch die bekannten reizenden Parkanlagen der Stadt Zwickau.

Die Gebäude des Etablissements, welche einen großen Hofraum einschließen, sind:

das Wohnhaus des Besitzers, worin zugleich das Comptoir, das Verkaufsmagazin und das chemische Laboratorium sich befinden;
ein Magazingebäude mit Waarenspeichern, Packstube und Schleiferei;
die Massemühle, durch eine Dampfmaschine von zwölf Pferdekraft betrieben, mit Stampfwerken, Mühlen, Massepressen, Thonschneider und Thonschlämmer;
ein Brennhaus mit zwei Brennöfen;
ein Brennhaus mit drei Brennöfen;
ein Gebäude mit den Werkstätten der Kapseldreher und Glasurer;
ein Arbeitsgebäude mit zwei Sälen für die Dreher, einem Saal für die Maler und dem Atelier für den Modelleur;
ein Gebäude mit vier Oefen zum Einschmelzen der Malereien und Vergoldungen.

Außer diesen Gebäuden sind noch Arbeiterwohnhäuser, Scheunen, Stallgebäude, Trockenschuppen zur Charmotteziegelfabrikation, Thonschuppen, Gypsbrennhaus u.s.w. vorhanden.


Empfohlene Zitierweise:
Diverse: Album der Sächsischen Industrie Band 1. Louis Oeser, Neusalza 1856, Seite 306. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Album_der_S%C3%A4chsischen_Industrie_Band_1.pdf/314&oldid=- (Version vom 9.3.2019)