Churhaus, die Stift Naumburg-Zeitzischen obgenannten Dörfer wurden jedoch erst im Jahre 1815 der Ephorie Pegau wieder zugetheilt.
Das früher dem Amtsbezirke Pegau mit einverleibt gewesene Städtchen Zwenkau hat jetzt sein eignes Gerichtsamt mit 22 Langemeinden.
Wogegen zum Gerichtsamt Pegau nur noch 2 Städte und 47 Landgemeinden gehören, worunter sich auch Auligk befindet, welches jetzt 74 bewohnte Gebäude mit 79 Familienhaushaltungen und 389 Einwohner zählt.
Unter das frühere Patrimonialgericht von Auligk Obertheil gehörte auch das Dörfchen Kleinpriesligk, wogegen die zu Auligk gehörigen preussischen Dörfer unter sechsfacher getheilter Gerichtsbarkeit standen.
Bemerkenswerth von Auligk Oberntheils ist noch, dass hier der Pfarrer M. Abraham Wiegner lebte, welcher aus Pegau gebürtig war und sich durch Herausgabe seiner katechetischen Fragen und Andachten über die Leidensgeschichte vortheilhaft bekannt gemacht hat.
Auligk Unterntheils enthält 2 Rittersitze, die sich als Ober- und Unterhof in die gutsherrlichen Rechte theilen.
Auligk Unterntheils haben früher zusammengehört und sind im Jahre 1603 von den Brüdern von Raschko vermessen und in zwei gleiche Theile getheilt worden.
Jedes dieser Güter besitzt 53 Scheffel Feld, schöne Wiesen und Laubholz.
Das Rittergut Oberhof ist ebenfalls ein prächtiger Herrensitz mit schönem Garten.
Im Jahre 1662 kam die Kanoness von Neitschütz in Besitz dieses Gutes, von welcher es Bauer von Bauern acquirirte. Im Jahre 1815 kaufte es ein gewisser Herr Kretzschmar, von welchem es 1819 Herr Amtmann Gutbier übernahm, dessen hinterlassene Wittwe es noch im Jahre 1838 und später besass. Am 9. März 1850 wurde Herr Hans Caspar Bruno von Ludwiger damit beliehen, welcher es vor kurzer Zeit an Herrn Saupe verkauft hat.
Auligk Oberhof wird als solches Gut aufgeführt, welches schon frühzeitig unter dem Amte Pegau stand, und wird nur Auligk Oberntheils als dasjenige bezeichnet, welches beim Stifte Zeitz zur Lehn ging.
Soviel steht fest, dass alle 3 Rittersitze von Auligk nach dem Jahre 1662 beim Stifte Zeitz zu Lehn gingen und mag daher erst nach dem Jahre 1718 eine Aenderung eingetreten sein, wo Auligk wieder an das Churhaus fiel.
In Auligk Oberhof soll eine Zeit lang die Maria Eichlerin gelebt haben, welche im Jahre 1648 in einen Hexenprozess verwickelt wurde.
Diese Eichlerin war später in dem nahen Meuselwitz an einen Tagelöhner verheirathet und ihre irren Reden, die feurigen Lufterscheinungen, welche vor dem entlegenen Hause derselben nach Zeugenaussagen sich niedergelassen hatten, verbunden mit einem gleichzeitigen Viehsterben auf dem Hofe von Meuselwitz, gaben die Veranlassung zu Untersuchungen und Hinrichtungen.
Die Eichlerin war des Drachenhaltens und der Hexerei bald geständig und nannte noch 3 Personen als Mitgenossen, worunter ein 72jähriger Greis der als Spielmann auf dem Blocksberge aufgewartet und mit seiner Fiedel zum Tanze gescherbet haben sollte. Der Schöppenstul
Gustav Adolf Pönicke (Hrsg.): Album der Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen I. Section. Expedition des Albums Sächsischer Rittergüter und Schlösser, Leipzig 1860, Seite 164. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Album_der_Schl%C3%B6sser_und_Ritterg%C3%BCter_im_K%C3%B6nigreiche_Sachsen_I.djvu/252&oldid=- (Version vom 7.1.2019)