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Loset, was i euch will sage!
D’ Glocke het Zwölfi gschlage.

15
     Und wo no in der Mitternacht

     e Gmüeth in Schmerz und Chummer wacht,
     se geb der Gott e rüeihige Stund,
     und mach di wieder froh und gsund!

Loset, was i euch will sage!

20
D’ Glocke het Eis gschlage.

     Und wo mit Satans G’heiß und Roth
     e Dieb uf dunkle Pfade goht,
     – i wills nit hoffe, aber gschiehts –
     Gang heim! Der himmlisch Richter sieht’s.

25
Loset, was i euch will sage!

D’ Glocke het Zwey gschlage.
     Und wem scho wieder, eb’s no tagt,
     die schweri Sorg am Herze nagt,
     du arme Tropf, di Schlof isch hi’!

30
     Gott sorgt! Es wär nit nöthig gsi.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: Allemannische Gedichte. Macklots Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1803, Seite 147. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:AllemannischeGedichte_Hebel.pdf/159&oldid=- (Version vom 12.3.2024)