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     Druf redt der Chnab mi Büebli a:
„Was ißisch, i halts mit?“ –

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„He, nüt,“ seit’s Büebli, luegt en a,

und lüpft si Chäppli nit.
Druf seit der Chnab: „He, ißisch nüt,
Du grobe Burst, se battet ’s nüt!“

     Verschwunden isch mi Chnab, unds stöhn

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die nöchste Hürst im Duft;

drus fliegt en Engeli wunderschön
uf in die blaue Luft,
und ’s Büebli stoht, und luegt em no,
und chrazt im Hoor, und lauft dervo.

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     Und sieder isch kei Sege meh

im Beeri-Esse gsi.
I ha mi lebtig nüt so gseh,
sie bschießen ebe nie.
Iß hampflevoll, so viel de witt,

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si stille der di Hunger nit!
Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: Allemannische Gedichte. Macklots Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1803, Seite 193. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:AllemannischeGedichte_Hebel.pdf/205&oldid=- (Version vom 25.11.2023)