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Der Sommerabend.

     O, lueg doch, wie isch d’ Sunn so müed,
lueg, wie sie d’ Heimeth abezieht!
O lueg, wie Stral um Stral verglimmt,
und wie sie ’s Fazenetli nimmt,

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e Wülkli, blau mit roth vermüscht,

und wie sie an der Stirne wüscht.

     ’s isch wohr, sie het au übel Zit,
im Summer gar, der Weg isch wit,
und z’ schaffe findt sie überal

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in Hus und Feld, in Berg und Thal;

’s will alles Liecht und Wärmi ha,
und spricht sie um e Segen a.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: Allemannische Gedichte. Macklots Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1803, Seite 82. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:AllemannischeGedichte_Hebel.pdf/92&oldid=- (Version vom 9.3.2024)