Seite:Annalen der Physik und Chemie Bd 63 1844.pdf/462

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

verhindert, alsdann widersetzt sich nichts, daß die Verwandtschaften in Thätigkeit treten, daß der Sauerstoff, wenn man das feuchte Salz seiner Wirkung aussetzt, ein dem Sulfit entsprechendes Sulfat bilde, oder daß die freie schweflige Säure dem Eisenoxyd ein Drittel des Sauerstoffs raube, welchen es enthält zur Bildung von

.

Es ist vermöge dieser Eigenschaft, daß das halb-schwefligsaure Eisenoxyd, obwohl die Bildung von drittel-schwefligsauren Eisenoxyd veranlassend, mit Wasser eine braune und saure Auflösung giebt, die sich im Laufe einiger Stunden entfärbt. Vermöge der nämlichen Eigenschaft entzieht auch die schweflige Säure dem Oxyde eines löslichen Eisenoxydsalzes ein Drittel seines Sauerstoffgehalts.

Es giebt indeß eine Thatsache, die im Widerspruch zu stehen scheint mit der Erklärung, die wir eben, von der Stabilität ausgehend, gegeben haben. Wenn man die Oxydule des Eisens und Kupfers vergleicht, so bemerkt man, daß das erstere sich mit der Salpetersäure zu verbinden vermag, während das letztere sich auf Kosten des Sauerstoffs dieser Säure oxydirt. Hienach müßte das Eisenoxyd leichter reducirbar seyn als das Kupferoxyd, wenigstens auf nassem Wege; denn man kann die Reducirbarkeit eines Körpers mit der eines anderen nicht vergleichen, wenn, vom trocknen Wege ausgehend, der eine bis zu einem gewissen Grade indifferent wird, wie das Eisenoxyd. Nichts destoweniger verwandelt sich das Kupferoxyd unter Einfluß der schwefligen Säure in Kupferoxydul. Diese Erscheinung ist um so merkwürdiger, als das Kupferoxyd eine kräftigere Basis ist als das Eisenoxyd, und es folglich mit den Säuren stabilere Verbindungen geben muß als das letztere Oxyd, wenigstens wenn man die Stabilität einer Verbindung dem Verwandtschaftsgrade seiner Bestandtheile zuschreiben kann, abgesehen

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Annalen der Physik und Chemie, Band LXIII. Johann Ambrosius Barth, Leipzig 1844, Seite 451. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Annalen_der_Physik_und_Chemie_Bd_63_1844.pdf/462&oldid=- (Version vom 31.7.2018)