Seite:Apolls Gericht 1769.pdf/18

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bin ich so sehr dir verpflichtet. Dein satyrisches Salz ist Balsam für mich, und Gift für meine Feinde. Du magst nun dieses Salz in deine Schriften streuen, um sie für die Lesenden zu würzen, oder für die Beurtheilten zu vergiften, angehende Dichter zu lehren, oder (was nicht selten geschieht) deinen durch ihre Ununterwürfigkeit beleidigten Lehrstuhl zu rächen; ich habe immer Vortheil dabey.

Die Kritik.

Thörichter!

Der Patriotis. (leise zur Kritik.)

Siehst du nun, welchen Verdacht du erweckest; – ich habe dich öfter gewarnet.

Das Vorurth. (zur Kritik.)

Doch muß ich dir auch bekennen, daß mich deine Würzbegierde bisweilen auch ängstet.

Die Kritik.

Bisweilen? ich glaube, immer.

Das Vorurth.

Nein! nur damals, wenn du blind aus Begier, fremde Fehler zu finden, die lächerlichsten begehst, und das Schiksal der Jäger erfährst, die zu hitzig hinter der Gemse sich auf unbekannten Felsen

Empfohlene Zitierweise:
Joseph Bernhard Pelzel: Apolls Gericht, oder das bestrafte Vorurtheil Vindebonens. Kurzböck, Wien 1769, Seite 18. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Apolls_Gericht_1769.pdf/18&oldid=- (Version vom 6.7.2023)