Seite:Apolls Gericht 1769.pdf/6

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.

Ungeheuer – bestraft’ ich nicht bald seine Frechheit – erstickte aufs neu Vindebonens aufblühenden Geschmack. Ich habe nur deine Klagen erwartet, um dir Genugthuung zu verschaffen. Die bereits vor meinen Thron gefoderten Partheien erscheinen in wenig Zeit; und mein Ausspruch sey nicht nur für dein Vindebona, er sey in Zukunft für ganz Germanien wichtig. Du weißt, ob ich dieses Volk liebe.

Der Genius.

Und wer ist nicht davon überzeugt, großer Apollo? Welches von allen Völkern erhob sich mit so behendem Fluge in die schönen Gegenden, die den Gipfel deines Thrones umgeben? – Von unthätiger Schlafsucht noch fest an die Erde geheftet, da andere Völker Europens auf muthigen Schwingen des Geistes bereits den erhabenen Pindus besuchten, waren Germaniens Bewohner vor wenig Lustern noch der Spott ihrer Nachbarn. Ein Stral deines göttlichen Feuers schoß Begeisterung in ihre trägen, aber starken Seelen; und sie brauchten

Empfohlene Zitierweise:
Joseph Bernhard Pelzel: Apolls Gericht, oder das bestrafte Vorurtheil Vindebonens. Kurzböck, Wien 1769, Seite 6. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Apolls_Gericht_1769.pdf/6&oldid=- (Version vom 4.7.2023)