Aristophanes: Die Wolken übersetzt von Johann Jakob Christian Donner | |
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Wo hast du den Zeus denn ohne Gewölk nur Einmal regnen gesehen?
Das müßt’ er ja thun bei heiterer Luft, und die da wären auf Reisen.
Strepsiades.
Bei’m großen Apoll, das hast du mir nun mit dem bündigsten Worte bewiesen!
Sonst meint’ ich im Ernst, daß der regnende Zeus durch ein Sieb abschlage das Wasser.
Sokrates.
Sie donnern, sie selbst, hoch rollend, daher.
Strepsiades.
Wie so, „du Verwegner in Allem“?
Sokrates.
Wenn sie, mächtig geschwellt von den Massen der Flut, aus innerem Drang sich bewegen,
Voll Regen darauf sich senken herab, dann prallen die wogenden Wasser
Mit gewaltiger Wucht an einander im Sturz und bersten entzwei mit Getose.
Strepsiades.
Sokrates.
Nicht doch; der ätherische Umschwung ist’s.
Strepsiades.
Umschwung? Ich hörte noch niemals,
Daß Zeus nichts ist, und für Zeus nunmehr als König gebietet der Umschwung.
Aristophanes: Die Wolken übersetzt von Johann Jakob Christian Donner. Leipzig und Heidelberg: C. F. Winter’sche Verlagshandlung, 1861, Seite 29. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Aristophanes_Donner_3Bd.djvu/0035&oldid=- (Version vom 31.7.2018)