Aristophanes: Die Wolken übersetzt von Johann Jakob Christian Donner | |
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unter denen drei Schaltmonate waren. Aber auch bei dieser Rechnung häuften sich große Verwirrungen, daß die Priester unaufhörlich am Kalender zu flicken hatten. Eine solche Kalenderflickerei hatte man wahrscheinlich kurz vor der Aufführung dieses Stückes vorgenommen, und wieder nicht gesorgt, daß die Monate mit den Erscheinungen des Monates übereinstimmten, wodurch die heiligen Monatfeste gänzlich verrückt wurden. Die Götter, aufmerksame Beobachter der Mondphasen, erscheinen an den gehörigen Festtagen; und wenn sie dann statt des fetten Opferduftes einen mageren Werkeltag finden, muß Selene die Unordnung des athenischen Kalenders entgelten. Diese bittet nun, durch eine vernünftige Zeitrechnung ihre Ehre herzustellen. Voß.
Vers 615. Sarpedon, der Sohn des Zeus, und Memnon, der Sohn des Titbonos und der Eos, die im troischen Kriege gefallen waren, werden als Lieblinge der Götter von diesen auch nach ihrem Tode noch geehrt.
" 617. Das Amphiktyonengericht, woran zwölf Völker Griechenlands Theil nahmen, versammelte sich in späterer Zeit zweimal des Jahres, im Frühlinge, vor dem Ausgange des Anthesterion, zu Delphi, im Herbste zu Pylä (Thermopylä), dem ursprünglich einzigen Versammlungsorte. Jeder Amphiktyonenstaat schickte zwei Abgeordnete, einen Hieromnemon und einen Pylagoras, jenen, der den Vorrang hatte, in gottesdienstlicher Angelegenheit, diesen in bürgerlicher. Der Hauptzweck dieses vom Orakel beschüzten Gerichtes war: gemeinsame Sorge für die Religion und den delphischen Tempel, Bekämpfung von Tyrannen, Sorge für Frieden, Beilegung wichtiger Streitigkeiten. Als Hieromnemon war der schlechte, aber betriebsame Hyberbolos zur Frühlingsversammlung nach Delphi geschickt worden, und in seinem Auftrage war die Bitte um Bestätigung des neuen Kalenders. Mit dem Lorbeerkranze, dem Zeichen des glücklichen Erfolges, kehrt er nach Athen zurück; ehe er aber die
Aristophanes: Die Wolken übersetzt von Johann Jakob Christian Donner. Leipzig und Heidelberg: C. F. Winter’sche Verlagshandlung, 1861, Seite 113. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Aristophanes_Donner_3Bd.djvu/0119&oldid=- (Version vom 31.7.2018)