Aristophanes: Die Wolken übersetzt von Johann Jakob Christian Donner | |
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Vers 1129. Plutarch sagt (im Leben Solon’s 25): Solon bemerkte auch die Ungleichheit der Monate, und daß der Lauf des Mondes weder mit dem Untergange noch mit dem Aufgange der Sonne ganz übereinstimmt, sondern der Mond oft an einem und demselben Tage die Sonne erreicht und an ihr vorübergeht. Er verordnete demnach, man solle einen solchen Tag den Alt und Neuen (ἕνην καὶ νέαν, altes und neues Licht) nennen, indem er die Stunden vor dem Zusammentreffen des Mondes mit der Sonne zu dem scheidenden, die übrigen zu dem neuen Monat rechnete. Den darauf folgenden Tag (den ersten des nächsten Monats) nannte er Neumond (νουμηνίαν). Die Tage vom zwanzigsten an zählte er nicht in aufsteigender Ordnung (21, 22, 23, 24 und so fort), sondern wie er es bei’m Mondlichte sah, rückwärts abnehmend bis zum dreißigsten. (Also statt 21 zählte er 10, 9 u. s. f. Der fünfte, vierte, dritte Tag in unserer Stelle wäre demnach der 26te, 27te und 28te Tag.)
" 1134. Geld als Pfand mußte nach schriftlicher Einreichung der Klage Kläger und Beklagter hinterlegen. War die Entscheidung erfolgt, so ersezte der verlierende Theil dem gewinnenden die Auslage. Mit Hinterlegung der Kosten also begann der Prozeß.
" 1152. Der Vers soll nach dem Scholiasten aus dem Peleus des Euripides sein.
" 1171. Das trotzige: „was sagst du?“ womit man den, der Etwas vorgebracht hatte, in Verlegenheit zu sezen suchte, war eine Eigenthümlichkeit, die Athen, durch Hülfe der Sophisten, vor den übrigen Griechen voraus hatte.
" 1173. Attischer Blick, Blick der Unverschämtheit, der zu dieser Zeit aus dem Selbstgefühle des Wizes, der höheren Bildung und einer geläufigen Zunge entsprang. Voß.
Aristophanes: Die Wolken übersetzt von Johann Jakob Christian Donner. Leipzig und Heidelberg: C. F. Winter’sche Verlagshandlung, 1861, Seite 122. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Aristophanes_Donner_3Bd.djvu/0128&oldid=- (Version vom 31.7.2018)